Regierung: 40 Prozent aller Cognacs in Russland sind Fälschungen

40 Prozent aller Cognacs in Russland sind gefälscht

Alexander Chloponin, Vize-Ministerpräsident der russischen Regierung, sagte gegenüber Journalisten, dass fast die Hälfte des Cognacs auf dem russischen Markt gefälscht ist. In seiner Funktion beaufsichtigt er die russische Alkoholindustrie. Dies berichtet das russische Nachrichtenportal RBC.

Laut Chloponin finden derzeit Betriebsinspektionen bei Cognac-Produzenten statt, um die Herkunft und den Produktionsort des Branntweins zu bestimmen. Vor den Behörden liege aber noch ein großer Berg Arbeit. Ein „vorläufiges Ergebnis“ soll vor Anfang 2018 veröffentlicht werden. Die endgültigen Ergebnisse der Untersuchungen könnten bis März 2018 vorliegen.

Im Oktober 2017 hatte Chloponin auf Initiative der Vereinigung der russischen Cognac-Hersteller das Finanzministerium und andere Institutionen damit beauftragt, eine neue Erhöhung des Mindesteinzelhandelspreises für Cognac auszuarbeiten. Im Mai 2017 war der Mindesteinzelhandelspreis für eine 0,5-Liter-Flasche Cognac von 322 Rubel (rund 4,60 Euro) auf 371 Rubel (rund 5,30 Euro) aufgestockt worden.

Erhöhung des Mindesthandelspreises für Cognac notwendig

Laut der Vereinigung der Cognac-Hersteller in Russland ist die Preissteigerung noch nicht ausreichend. Die Vorsitzende der Vereinigung, Irina Buschina, ist der Meinung, dass eine Verteuerung nur der erste Schritt hin zu einem realwirtschaftlichen Mechanismus sei, um die Transparenz der Cognac-Industrie zu verbessern und um Fälschungen zu bekämpfen.

Buschina zufolge kann der Verkaufspreis für einen echten Cognac aufgrund der Wechselkurserhöhung und den großen Kosten bei der Produktion von Cognac-Destillaten in Russland nicht unter 350 Rubel (rund 5 Euro) liegen.

Im Frühjahr hatte eine Arbeitsgruppe der Regierungskommission, die für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Regulierung des Alkoholmarkts zuständig ist, sich für die Meinung der Cognac-Hersteller ausgesprochen, wieder die getrennten Bezeichnungen „Cognac-Destillat“ und „Ethylalkohol“ einzuführen. Diese Unterscheidung war 2011 aufgehoben worden, was das Risiko einer Verfälschung von Cognacs erhöhte.

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Quelle: kremlin.ru[/su_spoiler]