KLM doch nicht aus Russland verbannt

Keine Luftraum-Sperrung für niederländische Airlines

Im Streit zwischen Russland und den Niederlanden um Flughafen-Slots in Amsterdam gibt es offenbar Fortschritte. Der Kreml hat seine Drohung, den russischen Luftraum für niederländische Fluggesellschaften vollständig zu sperren, vorerst zurückgezogen.

Nach einer Initiative der niederländischen Ministerin für Infrastruktur, Cora van Nieuwenhuizen-Wijbenga, konnten fatale Konsequenzen für nationale Airlines verhindert werden. Laut des Branchenportals aeroTELEGRAPH hat die niederländische Fluggesellschaft KLM zugesagt, der russischen Frachtfluggesellschaft AirBridge Cargo (ABC) Slots am Flughafen Schiphol in Amsterdam bereitzustellen. Moskau hat seine Drohung nun zurückgezogen.

Der Konflikt ist entstanden, nachdem ABC 23 wöchentliche Flüge beantragt hatte, von denen nur 13 genehmigt wurden. Der Kreml hatte deshalb gedroht, den Luftraum für alle niederländischen Airlines zu sperren. Flüge nach Russland wären nur mit erheblichen Umwegen über China, Japan oder Südkorea möglich gewesen. Die Ticketpreise wären um mehrere Hundert Euro angestiegen. Laut der Zeitung De Telegraaf gehen 15 Prozent aller KLM-Flüge über russisches Territorium.

AirBridge Cargo darf doch fliegen

Am Freitag konnten alle beteiligten Parteien doch eine Einigung erreichen. ABC soll nun im gewünschten Umfang fliegen dürfen. Dafür muss KLM einige Start- und Landezeiten an die russische Airline abgeben. Trotzdem bleiben Zweifel, ob das Problem dauerhaft gelöst ist. „Slots werden rar“, erklärte der Flughafenbetreiber, „so sehr, dass fast keine mehr übrig sind“. Ein Problem seien Billigflieger, die den Cargo-Airlines ihre historischen Slots wegnähmen.

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