Telegram wird in Russland doch nicht gesperrt

Streit mit Telegram: Teilsieg für Roskomnadsor

Der Telegram Messenger lässt sich von der russischen Kontrollbehörde Roskomnadsor registrieren. Dies meldet die BBC.

Wie Roskomnadsor auf seiner Seite im VKontakte-Netzwerk gestern gegeben hat, ist Telegram den Forderungen der Behörde nachgekommen. Das Unternehmen habe alle benötigten Daten für die Aufnahme in das Firmenregister übermittelt.

Scharow: Telegram als Vorbild

Der zuständige Abteilungsleiter von Roskomnadsor, Alexander Scharow, sieht in dem Schritt Telegrams ein Signal an andere Messenger. Telegram habe gezeigt, dass es sich innerhalb des russischen Gesetzes bewegen wolle. Er sei sich sicher, „dass der Rest der internationalen Kommunikationsdienste dasselbe tun muss“.

Im Streit mit den russischen Behörden sah es zunächst danach aus, dass sich der russische Messenger nicht beugen werde. Nachdem Roskomnadsor seine Forderungen an das Unternehmen erhoben, es der Terror-Untersützung bezichtigt und mit einer Sperrung der App gedroht hatte, war der Telegram-Chef Pawel Durow in die Offensive gegangen.

Verschlüsselung bleibt intransparent

Der Unternehmer hatte der russischen Regierung die Instrumentalisierung des St. Petersburger Attentats vorgeworfen und vor einem Abbau der Grundrechte gewarnt. Roskomnadsor verlangte neben der Registrierung auch eine Offenlegung der Verschlüsselungstechnik des Messengers. Auf diese will sich Telegram jedoch nach wie vor nicht einlassen.

Für seinen Kurs hat Durow indirekte Unterstützung durch die russischen Konsumenten zu erhalten: Dank starker Medienpräsenz der Auseinandersetzung wurde die Messenger-App in Russland zwischenzeitlich auf Platz eins im App Store gehievt.

Titelbild
[toggle title=”Bildquelle” open=”yes”] Quelle: Microsiervos, Apps de mensajería para iOS: Whatsapp, Facebook Messenger, Telegram, Messages, Size changed to 1040x586px, CC BY 2.0)