Siemens bringt Windkraft nach Russland

Siemens liefert Turbinen für Windkraftanlagen nach Russland

Das auf Erneuerbare Energien spezialisierte deutsch-spanische Joint-Venture Siemens Gamesa liefert Windkraft-Turbinen nach Rostow und Murmansk. Darüber berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Der Elektrizitätsversorger Enel Russia hat eine Ausschreibung für Windkraftanlagen in den Regionen Murmansk (200 MW) und Rostow (90 MW) gewonnen. Wie Generaldirektor Carlo Palasciano am Donnerstag mitteilen ließ, soll das im April 2017 mit Siemens zusammengeschlossene Wind-Power-Unternehmen Gamesa die nötige Ausrüstung liefern.

Die Herstellung der Turbinen muss im Rahmen der Ausschreibung bis 2019 einen Lokalisierungsgrad von 65% erreichen. Enel Russia will laut Wedomosti 26 Mrd. Rubel (ca. 403 Mio. Euro) in die geplanten Windkraftanlagen investieren. 60-70% davon gehen an Siemens Gamesa, schätzen Marktexperten. Das Unternehmen gilt als Weltmarktführer der Windkraft.

Der Umsatz von Siemens Gamesa belief sich 2016 auf rund 4,6 Mrd. Euro. 60% davon entfielen auf Indien und Lateinamerika. Die Rating-Agentur AKRA geht davon aus, dass Siemens auch in Zukunft Turbinen für russische Windkraft-Anlagen liefern werde. Als „Siemens Gas Turbine Technologies“ ist der Konzern bereits im Bereich Fossile Energien in Russland aktiv.

Ein eigenes Turbinen-Werk in Russland?

Auch das russische Nanotechnologie-Staatsunternehmen Rusnano und der finnische Energieversorger Fortum seien an Siemens-Turbinen interessiert, so Wedomosti. Doch eine Bestätigung dafür gibt es nicht. Die beiden Unternehmen hatten zuvor einen Fünf-Jahresvertrag über 30 Mrd. Rubel (ca. 466 Mio. Euro) für den Bau von Windkrafträdern abgeschlossen.

Windkraft sei ein vielversprechender Markt – und Siemens ein „vertrauenswürdiger Partner“, so ein Experte der russischen Investment-Bank Renaissance Capital. Er geht davon aus, dass Siemens dem Beispiel von BMW in Kaliningrad folge. Abhängig vom Markterfolg werde der Konzern erwägen, ein eigenes Turbinenwerk in Russland zu errichten, so die Vermutung.