Russland-Chefin der Deutschen Bank geht

Chefin der Deutschen Bank in Russland tritt zurück

Die Chefin der Deutschen Bank Russia, Annett Viehweg, tritt nach russischen Medienberichten von ihrer Position zurück. Auch andere Manager sollen angekündigt haben, das Unternehmen zu verlassen.

Bisher sei laut russischen Medien unbekannt, was die Russland-Chefin zu dieser Entscheidung bewegte. Die Deutsche Bank habe bisher keine Stellungnahme abgegeben. Wie RBC hervorhebt, habe das Unternehmen die Berichte weder bestätigt noch dementiert.

Annett Viehweg hat im Sommer 2016 Pawel Tepluchin als Russland-Chef der Deutschen Bank abgelöst. Zuvor hatte sie im November 2015 die Position als Geschäftsführerin der russischen Deutsche-Bank-Tochtergesellschaft von Jörg Bongartz übernommen.

Geldwäsche-Skandal in Russland

Die Managerin arbeitet bereits über 15 Jahre bei der Deutschen Bank. Sie war unter anderem verantwortlich für große Firmenkunden in Mittel- und Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika. Wie es für Viehweg beruflich weitergeht, ist bisher nicht bekannt.

Seit 2015 sorgte die Deutsche Bank mit ihrem Russlandgeschäft für negative Schlagzeilen. Nach Angaben von Ermittlern konnten russische Deutsche-Bank-Kunden durch Aktiengeschäfte Rubel-Schwarzgeld im Wert von rund zehn Milliarden Dollar waschen.

Der Geldwäsche-Skandal rief Behörden in den USA, Großbritannien und Deutschland auf den Plan. Auch dem Verdacht auf Verstöße gegen politische Sanktionen wurde nachgegangen.

Vergleich mit britischen und amerikanischen Behörden

Wie aus einem detaillierten Bericht des Magazins „New Yorker“ hervorgeht, begünstigten die unzureichenden internen Kontrollen der Deutschen Bank die Machenschaften eines mutmaßlich korrupten Top-Managers, die schließlich zum internationalen Eklat führten.

Anfang 2017 einigte sich das Kreditinstitut laut Zeit Online mit britischen und amerikanischen Behörden auf einen Vergleich. Demnach musste die Deutsche Bank der New Yorker Finanzaufsicht DFS eine Strafe in Höhe von 425 Millionen US-Dollar bezahlen.

Ebenfalls mussten 204,46 Millionen US-Dollar an die britische Finanzaufsicht FCA überwiesen werden. Allerdings sei die damalige Ablösung von Tepluchin in der Chefetage nicht auf den Geldwäsche-Skandal zurückzuführen, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bank.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Lucas KaufmannDenkmal Deutsche Bank Dortmund, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0 DE