Putin: Im 1. Quartal 2017 sind 7 Mrd. US-Dollar ausländische Direktinvestitionen nach Russland geflossen

„Dies ist die beste Kennzahl für den entsprechenden Zeitraum seit drei Jahren“, erklärte Wladimir Putin auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg (SPIEF). Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti. 

Laut Putin befinde sich die russische Wirtschaft im Aufschwung. Dies belege das BIP-Wachstum im dritten Quartal infolge. Hervorzuheben seien im April 2017 vor allem die Erholung des Automarkts sowie das erhöhte Volumen der Hypothekenkredite. Zudem habe die Zentralbank ihre Inflationsziele nahezu erreicht.

Ein hohes Potential erkenne der russische Präsident in der Digitalwirtschaft. Ihm zufolge eröffne sie neue Geschäftsmodelle in den Bereichen Handel, Logistik. Produktion, Bildung, Gesundheit, Verwaltung und Kommunikation. Die Digitalisierung erschaffe ein „neues Paradigma für die Entwicklung des Staates, der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft“, so Putin.

„In diesem Sinne werden wir unsere Wirtschafts- und Technologiepolitik, Industrie und Infrastruktur ausrichten“, erklärte der russische Staatschef. Ihm gehe es darum, ein „offenes und freies Unternehmensumfeld“ sowie einen „flexiblen Arbeitsmarkt“ zu schaffen, um ein „langfristiges Wachstum“ zu gewährleisten.

Reformen und Herausforderungen

Bis 2020 soll die Wachstumsrate der russischen Wirtschaft den globalen Durchschnitt überschreiten, so Putin. Um dieses Ziel zu erreichen, seien Investitionen unabdingbar. „Wir haben bereits viel getan, um die föderale Gesetzgebung zu erneuern und administrative Hürden zu beseitigen“, erklärte er.

Nichtsdestotrotz stünde das Land vor langfristigen Herausforderungen. Dazu sagte Putin: „Wir haben kein Recht, Kraft und Zeit für Streit und geopolitische Spiele zu vergeuden.“ Russland sei ihm zufolge verpflichtet, einen offenen Dialog mit ausländischen Partnern zu führen.

Video (auf Englisch) einer Plenarsitzung auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg (u. a. mit Wladimir Putin und Österreichs Bundeskanzler Christian Kern)

Weitere Informationen zur russischen Wirtschaft

Im Rahmen des SPIEF 2017 hat die Agentur für Strategische Initiativen (ASI) ihr jährliches Ranking zum Investitionsklima in den russischen Regionen veröffentlicht. Die Republik Tatarstan belegt zum dritten Mal in folgte Rang 1. Danach folgen die Republik Tschuwaschien und Moskau.

Im Vorfeld des Wirtschaftsforums hat Ostexperte.de eine Analyse zur russischen Konjunktur erstellt. Unsere Leitfragen: Wie entwickelt sich die russische Konjunktur nach zwei Jahren Rezession? Wie werden die Wachstumsperspektiven eingeschätzt?

Ebenfalls interessant ist die zweiteilige Analyse zum russischen Außenhandel auf Ostexperte.de. Im ersten Teil betrachten wir die russischen Exporterlöse, in Teil zwei folgt die Übersicht zur Wareneinfuhr.

Wir empfehlen auch den Beitrag „Russlands Wirtschaftsmotor erlaubt kein Vollgas“ von Benjamin Triebe in der Neuen Zürcher Zeitung.