Tagesübersicht Russlandgeschäft: 15.03.2016

Keine Einigung bei Treffen Russlands mit Iran, Rubel gestärkt durch Ankündigung des Truppenabzugs, Fahrdienst Uber kooperiert mit Moskauer Behörden

Heute ist Dienstag, der 15. März 2016 und das hier ist die Tagesübersicht Russlandgeschäft für Sie. Heute sind unsere Themen:


Rubel wird nach der gestrigen Ankündigung des Truppenabzugs stärker

Der russische Rubel ist nach der gestrigen Ankündigung des Abzugs russischer Truppen aus Syrien teilweise auf unter 70 Rubel für einen Dollar gesunken. Am Morgen stiegen die Kurse wieder leicht an. Der Euro liegt momentan bei 78 Rubel.


Energieminister Nowak: Öl-Nationen sollen Vereinbarung über Produktionsstabilisierung unterzeichnen

Der russische Energieminister Alexander Nowak hat sich am Montag für eine Formalisierung des Einfrierens der Öl-Produktion ausgesprochen.

„Meiner Meinung nach ist der [Öl-]Markt derzeit mit Blick auf den Preis ausgeglichener. Das ist besonders darauf zurückzuführen, dass man versteht, dass man die Produktion an die Absprachen zwischen den Ländern anpasst. Marktunsicherheiten werden entstehen, wenn Entscheidung [die Öl-Produktion einzufrieren] nicht formalisiert wird. Eine Option, die in Erwägung gezogen wird, ist ein Dokument oder eine gemeinsame Erklärung der Länder, die unterzeichnet wird. Ich denke, eine Einigung oder ein Memorandum könnte unterschrieben werden oder ein gemeinsames öffentliches Statement gemacht werden“, sagte Nowak laut TASS.

Es gebe keinen anderen Mechanismus zu überprüfen, ob sich an die Absprachen gehalten werde als die veröffentlichten Öl-Produktionsstatistiken, fügte er hinzu.


Keine Einigung mit Iran über Einfrieren der Öl-Produktion bei Iran-Besuch des Ministers

Wie erwartet konnte beim Besuch des russischen Energieminister in Teheran gestern keine Einigung über eine Stabilisierung der Öl-Förderung mit dem Iran erzielt werden. Nach Informationen des „Kommersant“ hatte Russland bei dem Besuch durchaus Kompromissvorschläge im Gepäck – etwa einen Zeitplan für die Erhöhung der Produktion des Irans. Doch darauf ging das Land nicht ein.

Nichtsdestotrotz lud Nowak seinen iranischen Kollegen zu einem neuen Treffen der OPEC mit Russland ein, über dessen Termin in den kommenden Tagen genaueres bekannt werde.


Fahrdienst Uber kooperiert mit den Moskauer Behörden

Die Fahrdienst-App Uber hat sich mit der Stadt Moskau einigen können, berichtet Bloomberg. Zuvor hatten die Behörden gefordert, die Dienste nur auf Fahrer mit einer Transport-Lizenz zu begrenzen und den Behörden Verkehrsdaten zu übermitteln. Sie drohten damit, dem Unternehmen die Arbeit zu untersagen, wenn es nicht kooperiere.

Nun ging das Unternehmen auf die Forderungen ein. Auch die Zahl der Fahrer, die die Uber-App nutzen werde zukünftig den Behörden mitgeteilt.

In anderen Ländern können auch Privat-Leute mit ihren eigenen Wagen zu Uber-Fahrern werden. Die größten Konkurrenten in Moskau sind die Taxi-Apps Yandex.Taxi und Gettaxi, die eine größere Flotte haben und schon länger auf dem Markt sind.

GTAI: Hafen von Noworossijsk investiert 700 Millionen Euro

Wie Germany Trade and Invest berichtet, hat Russlands südlichster Hafen Noworossijsk seinen Güterumschlag 2015 um 6,5 Prozent auf knapp 140 Millionen Tonnen gesteigert. Der Hafenbetreiber NMTP gehe davon aus, dass der Wachstumstrend 2016 anhalte. Deshalb tätige man gleich mehrere Investitionen im Wert von knapp 700 Millionen Euro. Deutsche Planungsleistungen und Technologie seien gefragt, schreibt das Portal.

Vorgesehen sei eine Vergrößerung der Verladekapazität für Schüttgut, Düngemittel und Metalle. Auch die Lagerflächen sollen erweitert, die Schienen- und Straßenanbindung ausgebaut werden sowie das Hafenbecken an Stellen vertieft werden. Die Investitionen sollen großteils aus dem föderalen Haushalt kommen.

Vom schwachen Rubel, der russische Exporte ins Ausland billiger macht, profitiert der Hafen. Lediglich für den Containerumschlag sähen die Wachstumsmöglichkeiten schlecht aus. Hier mache sich der relativ geringe Anteil von industriellen Fertigwaren am russischen Export bemerkbar.