VTB-Bank soll 2016 nicht mehr privatisiert werden

Der erste stellvertretende Premierminister Igor Schuwalow gab nach der erfolgreichen Platzierung von Anleihen des staatlichen Diamantenproduzenten Alrosa bekannt, dass die Regierung 2016 keine Anteile der VTB-Bank (Wneschtorgbank) privatisieren wolle.

„Wir haben uns beraten und entschieden, dass jetzt nicht die beste Zeit dafür ist. Wir werden dieses Jahr keine VTB-Anteile anbieten“, sagte Schuwalow laut Interfax. Weiter äußerte er sich, dass die Regierung für dieses Jahr “bereits genug Verkäufe“ plane. Darunter Bashneft und Rosneft. „Wir müssen schließlich auch etwas für nächstes Jahr übrig lassen“. Nähere Gründe für die Entscheidung führte er wie die Zeitung Vedomosti am Dienstag berichtete (hier auf Englisch) nicht an.

Ursprünglich sollte Rosimuschtschestwo, die Agentur für die Verwaltung des Staatseigentums, 10,9 Prozent der Anteile der staatlichen Bank in diesem Jahr verkaufen. Im Mai hatte Präsident Putin eine entsprechende Anordnung unterzeichnet, die die Möglichkeit einer Reduzierung des Staatsanteils an VTB vorsieht.

Der VTB-Pressedienst sagte gegenüber Vedomosti, dass nur der Staat als Hauptanteilseigner sagen könne, wann die Privatisierung stattfinde. Ende Mai hatte sich VTB-Präsident Andrej Kostin geäußert, dass sich der Zeitplan wegen der Sanktionen möglicherweise verschieben könne. „Ich denke, der Herbst ist das früheste Fenster dafür“, sagte er TASS.

Die VTB-Bank ist mit westlichen Sanktionen belegt. Das könnte auch ein Grund für das Zögern sein. Eine sanktionsfreie VTB würde bei einer Privatisierung wohl deutlich mehr Erlöse erzielen.

[accordion open_icon=”remove” closed_icon=”plus”] [/su_spoiler]Quelle: Logo der Europa-Zentrale der VTB-Bank in Wien. [/su_spoiler]