USA sprechen Reisewarnung für Russland aus

US-Außenministerium warnt vor Russland-Reisen

Das US-Außenministerium veröffentlichte am Mittwoch eine Reisewarnung für Russland. Das Land zähle neben Sudan, Pakistan und Niger zu den gefährlichsten Reisezielen der Welt. Die russische Regierungssprecherin Maria Sacharowa kritisierte die Entscheidung. 

Die USA verwenden vier Sicherheitsstufen, um US-Touristen über Gefahren in anderen Ländern zu informieren. Nun hat das Außenministerium veranlasst, Russland in die dritte Kategorie (“Reconsider Travel”) einzuordnen. Der Aufenthalt in Russland stelle ein „ernsthaftes Sicherheitsrisiko“ für amerikanische Touristen dar. Vor einem Besuch der Halbinsel Krim sowie der nordkaukasischen Gebiete Tschetschenien und Elbrus werde vollständig abgeraten.

Grund für die Bewertung des US-Außenministeriums sei die erhöhte Gefahr durch „Terrorismus“ in sieben Regionen. Es könne jederzeit zu Angriffen auf touristische Ziele, Verkehrsknotenpunkte, Einkaufszentren und lokale Regierungseinrichtungen kommen. Zudem habe es „glaubwürdige“ Berichte über Folter und Tötungen von Homosexuellen in Tschetschenien gegeben. Auch auf der Halbinsel Krim sei es zu „Missbrauch“ durch die „Besatzer-Behörden“ gekommen.

Gefahr durch „Misshandlungen“ und „Erpressung“

US-Bürger seien häufig Opfer von „Misshandlungen“ durch russische Behörden, warnt das Außenministerium. Ihnen würde unter anderem „Erpressung“ drohen. Wer sich trotz Warnung für eine Reise nach Russland entscheide, müsse zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen beachten. US-Touristen sollten unter anderem Demonstrationen vermeiden und besondere Aufmerksamkeit bei touristischen Hotspots walten lassen. Dazu heißt es im Wortlaut:

“U.S. citizens are often victims of harassment, mistreatment, and extortion by law-enforcement and other officials. U.S. consular assistance to detained individuals is often unreasonably delayed by Russian officials. Russia also enforces special restrictions on dual U.S.-Russian nationals. Due to the Russian government-imposed reduction on U.S. diplomatic personnel in Russia, the U.S. government has reduced ability to provide services to U.S. citizens.”

Russland bezeichnet Warnung als „Angstmacherei“

Die russische Regierungssprecherin Maria Sacharowa bezeichnete die Maßnahme des US-Außenministeriums als „Angstmacherei“, die einen Keil zwischen beide Nationen treibe. Die Steigerung des Antagonismus sei Grundlage einer „russophoben Kampagne“ von öffentlichen Figuren wie Barack Obama, Hillary Clinton und John McCain. Russischen Behörden zufolge würden jährlich eine Viertelmillion US-Bürger nach Russland reisen, berichtet Meduza.

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