USA und Russland planen gemeinsame Mondstation

USA und Russland kooperieren im Weltraum

Die USA und Russland planen eine gemeinsame Mondstation mit dem Namen „Deep Space Gateway”. Von dort aus sollen die Tiefen des Weltalls weiter erforscht werden.

Am Mittwoch haben die NASA und die Weltraumorganisation der Russischen Föderation Roscosmos bei einem Raumfahrtkongress in Australien eine Vereinbarung unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie eine Raumstation mit dem Namen „Deep Space Gateway“ in der Mondumlaufbahn aufbauen. Dies teilte Roscosmos auf seiner Website mit.

Wozu dient die neue Mondstation?

Das Projekt, das unter Federführung der NASA läuft, soll als Ausgangspunkt für weitere Landungen auf dem Mond und für Missionen ins Weltall und zum Mars dienen. Die „Deep Space Gateway“ soll auf einer Umlaufbahn um den Mond kreisen und wie die Raumstation ISS bemannt sein, aber nicht unbedingt dauerhaft. Laut Igor Komarow, Leiter von Roscosmos, wird Mitte der 2020er-Jahre mit den Arbeiten an der Mondstation begonnen.

Der Roscosmos-Chef plädierte dafür, dass zunächst einheitliche technische Standards entwickelt werden, um künftige Probleme bei der technischen Zusammenarbeit zu vermeiden. Mindestens fünf Länder arbeiten derzeit an der Entwicklung eigener Raumfahrzeuge und -systeme. Nur mit einheitlichen Standards könne gewährleistet werden, dass Raumfähren verschiedener Länder an der Mondstation andocken können.

Ist das Leben auf dem Mond bald möglich?

Beim European Planetary Congress, der letzte Woche in Riga stattfand, erläuterte der Chef-Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) Bernard Foing, wie Menschen künftig dauerhaft auf dem Mond leben sollen, um von dort aus weiter zu expandieren. Foing sagte, dass es bis 2030 eine erste Mondbesiedelung bestehend aus einem Team von Wissenschaftlern, Technikern und Ingenieuren geben kann. Bis 2040 könnte diese Besiedlung auf 100 Menschen anwachsen. Bis 2050 könnten bereits 1.000 Menschen auf dem Mond leben.