Wie lange wird noch gekämpft?

Die ukrainische Regierung geht davon aus, dass die Kampfhandlungen mit russischen Truppen innerhalb von zwei bis drei Wochen ein Ende finden könnten. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Olexij Arestowytsch, sagte dies in einem Fernsehinterview, wie die tagesschau berichtete. Demnach sei das Hauptziel der russischen Truppen, die Hauptstadt Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Arestowytsch erklärte, dieser Versuch sei „Selbstmord“. Experten für Sicherheitspolitik sehen die Aussichten auf ein baldiges Kriegsende mit Skepsis. Eine rasche Einnahme Kiews scheint unwahrscheinlich.

Ein Ende der Kampfhandlungen wäre auch durch diplomatische Verhandlungen denkbar. Diese hatten bisher jedoch keinen Erfolg: weder verhinderten sie den Krieg, noch trugen sie zur Glaubhaftigkeit russischer Versprechen bei – Fluchtkorridore und Zivilisten wurden bereits mehrfach unter Beschuss genommen. Die Ukraine setzt unterdessen alles daran, neue Wege für ein baldiges Kriegsende zu finden. Präsident Selenskyj will über einen möglichen Kompromiss mit Russland das ukrainische Volk entscheiden lassen – per Referendum. Dies sagte er am Montagabend im Fernsehen. Unterdessen greifen russische Truppen weitere mehrere Orte an, darunter die strategisch wichtige Hafenstadt Odessa. Die russische Armee meldete außerdem einen weiteren Vormarsch in der Ostukraine.