Trump-Anwalt kooperiert mit Russland-Ermittlern
Einer der engsten Mitarbeiter des US-Präsidenten Donald Trump, der Rechtsberater Donald McGahn, soll laut Medienberichten intensiv mit dem Sonderermittler Robert Mueller kooperiert haben.
Robert Mueller untersucht seit Mai 2017 den mutmaßlichen Einfluss Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 und die Verbindungen zu Trumps Wahlkampfteam. Trump bezeichnete die Ermittlungen mehrfach als „Hexenjagd“ und suchte offenbar nach Wegen, Mueller zu feuern. Der Vorwurf einer Justizbehinderung steht im Raum.
Nun soll Trump seinem Rechtsberater McGahn und weiteren Mitarbeitern genehmigt haben, mit dem Sonderermittler zu kooperieren. „Zusätzlich übergaben wir bereitwillig Dokumente von mehr als einer Million Seiten“, twitterte der US-Präsident am Samstag. Damit sei das Weiße Haus „so transparent wie nie in der Geschichte“.
I allowed White House Counsel Don McGahn, and all other requested members of the White House Staff, to fully cooperate with the Special Counsel. In addition we readily gave over one million pages of documents. Most transparent in history. No Collusion, No Obstruction. Witch Hunt!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. August 2018
US-Geheimdienstvorwürfe gegen Russland
Laut New York Times habe sich McGahn mindestens drei Befragungen mit einer Länge von insgesamt 30 Stunden unterzogen. Dabei sei es offenbar um die mutmaßliche Behinderung der Russland-Ermittlungen gegangen. Zudem habe der Rechtsberater über Versuche Trumps gesprochen, Mueller loszuwerden. Auch die Entlassung des früheren FBI-Chefs James Comey durch Trump sei ein zentrales Thema gewesen.
Das Verhältnis von McGahn und Trump gilt nicht als einfach. Trump hält McGahn für schuldig, dass sein umstrittenes Einreiseverbot für Muslime aus bestimmten Ländern im ersten Anlauf blockiert worden sei. Dennoch schätze er die Arbeit des Rechtsberaters, der unter Republikanern ein hohes Ansehen genießt.
Laut US-Geheimdienstkreisen stehe fest, dass Russland die US-Wahl 2016 manipuliert haben soll. Der Kreml habe Werbekampagnen in sozialen Medien wie Facebook geschaltet, um die Stimmung unter US-Bürgern zugunsten von Trump zu beeinflussen. Zudem habe Moskau mit dem Trump-Wahlkampfteam kooperiert, um die demokratische Rivalin Hillary Clinton zu diskreditieren, so der Vorwurf. Darüber hinaus wurden Mitte Juli 12 russische Geheimdienstmitarbeiter angeklagt, die für Hackerangriffe verantwortlich sein sollen.