Tagesübersicht Russlandgeschäft: 19.04.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 19. April 2016. Das sind heute unsere Themen.


Russen geben mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel aus

Die Russen haben im Februar 50,1 Prozent ihres Verdienstes für Lebensmittel ausgegeben. Zu diesem Schluss kommt der monatliche Bericht über die soziale und ökonomische Situation, der vom Institut für Soziale Analysen und Vorhersagen veröffentlicht wurde.

„Zum ersten Mal seit acht Jahren überstiegen die Lebensmittel die anderen Verbrauchsgüter im Hinblick auf das Verkaufsvolumen – mit 50,1 Prozent zu 49,9 Prozent“, heißt es im Bericht laut TASS.

Die Tendenz habe einen eindeutigen Hintergrund. Sie stelle die logische Konsequenz der gesunkenen Reallöhne der Bevölkerung und gestiegener Armut dar. „Je ärmer ein Haushalt ist, desto größer ist auch der Anteil, der für Essen ausgegeben wird – das ist bekannt“, heißt es weiter.


VW Russland ruft mehr als 44.000 Touareg zurück

Die Volkswagen Group RUS muss mehr als 44.000 VW Touareg-Wagen in Russland zurückrufen. Das gab die Aufsichtsbehörde Rosstandard auf ihrer Website bekannt. Betroffen sind demnach 44.055 Autos, die zwischen 2010 und 2016 gebaut wurden.


Zentralbank-Chefin: Wirtschaftswachstum zum Jahresende

Die russische Zentralbank sehe Anzeichen für eine Abschwächung des Rückgangs der russischen Wirtschaft und erwartet zum Jahresende sogar ein Wachstum, sagte die Chefin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina in einem Interview mit dem Fernsehkanal „Rossija 24“. Wenn es keine neuen externen Schocks gebe, erwarte man, dass sich die Wirtschaft erhole und zum Jahresende wieder zu wachsen beginnen werde.

Die Diversifizierung der Wirtschaft werde für Wachstum sorgen. „Hoffentlich werden sich diese positiven Trends verstärken und vertiefen.“ Man sehe ähnliche Entwicklungen auch in einer reihe von Sektoren wie Landwirtschaft, Lebensmittel, Chemie oder Maschinenbau.


Russische Wirtschaft zu „ewiger Stagnation“ verurteilt, wenn keine Strukturreformen vorgenommen werden

Drastische Worte kamen heute von Nabiullinas Zentralbank-Kollegin Ksenia Judajewa: Die russische Wirtschaft sei auf “ewige Stagnation“ und zum Scheitern verurteilt, wenn die russische Regierung die Strukturreformen nicht durchführe und Anreize für Wachstum schaffe, sagte der erste stellvertretende Vorsitzende der Zentralbank bei einer Konferenz der Moskauer Higher School of Economics am 19. April laut RBC.

Judajewa zählte Probleme auf, die das Wirtschaftswachstum behindern könnten: Die Demografie und der Arbeitsmarkt, eine geringe Arbeitsproduktivität, die geringe Diversifizierung und die niedrigen Investitionen.