Tagesübersicht Russlandgeschäft: 18.02.2016

Russland ist “Schlüsselregion” für OMV, S&P bestätigt Rating bei “BB+” und VW-Abgasskandal erreicht das Land

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am Donnerstag, den 18. Februar 2016. Das sind heute unsere Themen:


S&P bestätigt Russland-Rating bei BB+ mit negativem Ausblick

Die internationale Ratingagentur Standard & Poor’s hat die langfristige Kreditwürdigkeit Russlands auf dem bisherigen Niveau „BB+” mit negativem Ausblick bestätigt. Das teilte sie am Mittwoch mit. Das langfristige Rating für nationale Währung stehe weiter bei „BBB-“, gab S&P an.

Die Überarbeitung des Ratings war ursprünglich erst für den 18. März geplant. Die Korrektur der Ölpreis-Prognosen nach unten habe aber dafür gesorgt, dass dies jetzt schon geschehen sei. S&P geht für 2016 von einem durchschnittlichen Ölpreis von 40 Dollar pro Fass der Sorte Brent aus und von 50 Dollar für 2018 und später.

Man sehe dennoch „keine substanzielle Verschlechterung der ökonomischen, fiskalen und externen Bewertungen“. Deshalb habe man das Rating bestätigt.

„Die sinkende inländische Kaufkraft als Ergebnis der Wechselkursabwertung und der steigenden Inflation wird Russlands Wachstumsaussichten senken“, sagte S&P.


Russland wird Schlüsselregion für OMV

Der österreichische Mineralöl- und Gasunternehmen OMV sieht Russland als Schlüsselregion. Das sagte der OMV-Vorstandsvorsitzende, Rainer Seele gestern Abend. “Mit dem Urengoj-Feld [Gasfeld in Sibirien] werden wir Russland bis 2020 zu einer Schlüsselregion aufbauen“, sagte der Präsident der AHK Russland.

Im Moment sei die Situation schwierig. “Unsere Öl- und Gasreserven schmelzen wie Schnee in der Sonne. Wir schaffen es nicht, unsere Reserven vollständig zu ersetzen. Das ist der schleichende Niedergang eines Unternehmens im Öl- und Gasgeschäft.“ Der niedrige Ölpreis und die im Branchenvergleich hohen Produktionskosten machten dem Konzern zu schaffen. Seele kündigte einen strikten Sparkurs an.

Wichtige Eckpunkte auf dem Weg aus der Krise seien neben dem Urengoj-Gasfeld auch die Erdgaspipeline Nord-Stream 2. Das sei “ein sicherer Gewinnbringer“, zeigte sich Seele überzeugt.

Dem Konzern zufolge werden die Investitionen in die Erdgaspipeline Nord-Stream 2 insgesamt rund 10 Milliarden Euro betragen. Der Konzern mit Sitz in Wien gehört mit zu den Projektbetreibern.

Hier finden Sie noch einige Tipps zum Weiterlesen: Wiener Zeitung, Standard.at und TASS.


VW-Abgasskandal erreicht Russland

Am Anfang hieß es im VW-Abgasskandal in Russland: keine Überschreitungen der Grenzwerte. Das gab die russische Metrologie-Behörde Rosstandart im vergangenen Herbst mit.

Nun müssen russische VW-Diesel teilweise doch für Software-Updates in die Werkstatt. Es handele sich dabei um 43.000 Autos mit dem Dieselmotor EA189, die zwischen 2008 und 2015 verkauft wurden, erklärte VW. Die Maßnahme ist allerdings Teil einer europaweiten Rückrufaktion.

Das Unternehmen erläutert auf seiner Website: „Eine für die Antriebssteuerung zuständige Software muss ausgetauscht werden. Die aktuelle Version des Steuerungsprogramms kann erkennen, ob sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet und die Stickstoffoxid-Emissionen in diesem Modus optimieren.“ Es handele sich dabei um Autos der Marken Volkswagen, Skoda und Audi.

Die Fahrzeughalter würden schriftlich benachrichtigt. Die Software-Änderung dauere meist rund eine halbe Stunde, in Ausnahmefällen eine Stunde.

RBTH hat einen Artikel dazu von RBC.ru auf Deutsch übersetzt.


Veranstaltung: Morgen Russland-Konferenz in Berlin mit dem russischen Wirtschaftsentwicklungsminister Uljukajew

Zum Schluss eine Veranstaltungserinnerung: Morgen findet die Russland-Konferenz: Markt. Modernisierung. Mittelstand. im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin statt. Sie wird von der AHK Russland und dem Industrie und Handelskammertag organisiert. Zugesagt hat auch der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexej Uljukajew.

Hier finden Sie den Link zum Programm. Um 9.00 Uhr beginnt der Empfang, los geht es um 10 Uhr. Eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich.

Auch Ostexperte.de wird für Sie vor Ort sein und berichten. Wir würden uns freuen, Sie dort zu sehen und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.