Tagesübersicht Russlandgeschäft: 16.08.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 16. August 2016. Das sind heute unsere Themen für Sie:


Rosneft entdeckt neues Ölfeld in der Region Irkutsk

Das staatliche russische Öl-Unternehmen Rosneft hat ein neues Ölfeld in der russischen Region Irkutsk entdeckt. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Montag, den 15. August in einem Statement mit.

Die vorläufigen Reserven des Felds werden auf 25 Millionen Tonnen Ölquivalent geschätzt.

Rosneft plant nun, das neue Feld mit Hilfe der Infrastruktur des Nord-Danilowskij und Werchnetschonskoje Öl- und Gaskondensat-Feldern zu entwickeln.


Russlands Haushaltsdefizit lag von Januar bis Juli bei 3,3 Prozent des BIP

Der Bundeshaushalt der Russischen Föderation lag zwischen Januar und Juli 2016 1,521 Billionen Rubel (rund 21,1 Milliarden Euro) im Minus, erklärte gestern das russische Finanzministerium laut der Nachrichtenagentur Interfax. Das entspricht 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Der Anteil der Einnahmen aus Öl und Gas lag bei 2,553 Milliarden Rubel oder 42,2 Prozent der Prognose für das gesamte Jahr 2016.

Das Volumen des russischen BIP insgesamt belief sich in den ersten sieben Monaten des Jahres auf 45,423 Billionen Rubel.

Im Juli betrug das Haushaltsdefizit 92,2 Milliarden Rubel – bei einem Umsatz von 1,098 Billionen Rubel und Ausgaben von 1,190 Billion Rubel.


Rekord-Getreidernte: Russland könnte bereits das zweite Jahr in Folge größter Weizenexporteur der Welt werden

2016 könnte Russland zwischen 114 und 118 Millionen Tonnen Getreide ernten – ein Rekord. Davon seien allein 69,5 Millionen Tonnen Weizen, schätzt der russische Getreideverband laut Vedomosti.

Das analytische Zentrum „Sowekon“ hob seine Prognose im August ebenfalls von 108,8 Millionen auf 115,3 Millionen Tonnen Getreide an. Die Prognose der Weizenernte hebe man sogar von 66,1 auf 71,3 Millionen Tonnen an, sagte der Direktor des Zentrum, Andrej Sisow der Wirtschaftszeitung.

Bereits im Vorjahr war Russland der größte Weizenexporteur der Welt. In diesem Jahr könne das Land sogar mehr Weizen exportieren als die gesamte EU zusammen, prognostiziert das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium.

Der russische Weizenexport könnte um 4,5 Millionen Tonnen auf 30 Millionen steigen, heißt es weiter. In der EU werde der Weizenexport von früher 34 Millionen auf nun 27 Millionen Tonnen sinken, schätzt das US-Landwirtschaftsministerium. Eine schlechte Ernte besonders in Frankreich sei dafür verantwortlich. In Russland hingegen sei das Wetter und entsprechend auch die Ernte besonders gut gewesen.

Im Landwirtschaftsjahr 2015/2016 hatte Russland 25,5 Millionen Tonnen Weizen ausgeführt, dahinter lag Kanada mit 22 Millionen und die USA mit 21,09 Millionen Tonnen.


Lesetipp: Interview mit Industrieminister Manturow

Der Kommersant hat heute ein langes Interview mit dem russischen Industrieminister Denis Manturow veröffentlicht. In dem Gespräch (leider auf Russisch) geht es vor allem um eine Bestandsaufnahme zum Thema Importsubstitution und Lokalisierung.

Dabei werden auch die deutschen Unternehmen DMG Mori (Werkzeugmaschinen in Uljanowsk), Claas (Landmaschinen in Krasnodar) und ein mögliches Daimler-Werk erwähnt.

Zum Daimler-Werk fragt der Kommersant den Minister etwa, ob man denn bei einer Unterauslastung von 40 Prozent noch eine weitere Autofabrik brauche. Der antwortet: Es komme auf das Segment an. Der Plan Daimlers beziehe sich auf das Premiumsegment, in dem hauptsächlich importiert werde.