Tagesübersicht Russlandgeschäft: 10.03.2016

2015 kamen mehr Touristen nach Russland, Februar-Zahlen für russischen Automarkt veröffentlicht und Moody’s verlässt das Land

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Donnerstag, den 10. März 2016. Das sind heute unsere Themen für Sie:


Ratingagentur Moody’s verlässt Russland

Erst kürzlich hatten wir einen Bericht über die internationale Rating-Agentur Moody’s hier auf Ostexperte.de. Nun kündigte sie an, ihr Büro in Russland schließen zu wollen. Die anderen beiden der drei großen Agenturen, Fitch und S&P denken über ähnliche Schritte nach.

Internationale Bewertungen für Russland gibt es damit aber weiterhin. Der Rückzug erfolgt nur für Bewertungen auf nationaler Ebene. Nur sogenannte National Scale Ratings (NSR) für Russland werden dann nicht mehr durchgeführt.

Die Entscheidung seit vor dem Hintergrund legislativer Veränderungen und weiterer potenzieller Einschränkungen für das NSR-Business in Russland getroffen worden, teilte Moody’s mit. „Moody’s bleibt seiner starken lokalen Präsenz in Russland verbunden und wird weiterhin Global Scale Ratings für Kunden in Russland und andere Länder der Region anbieten.“


Im Februar 2016 wurden 13,4 Prozent weniger Neuwagen als vor einem Jahr verkauft

Die Zahl der verkauften Neuwagen in Russland hat im Februar 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent abgenommen. 111.145 Wagen seien verkauft worden, heißt es im heute veröffentlichten Bericht des AEB Autohersteller-Kommitees.

Das Tempo der Verlusts im Jahresvergleich verlangsame sich deutlich. Mit Minus 13 Prozent sei das der geringste Wert seit 14 Monaten. „Das ist eine erwartete und willkommene Entwicklung.“ Vieles davon sei jedoch auch auf die niedrige Basis des letzten Jahres zurückzuführen, sagte der Vorsitzende des Komitees, Jörg Schreiber.


Zahl der Touristen, die 2015 nach Russland kamen, um 13,7 Prozent gestiegen

Die Zahl der Touristen, die 2015 nach Russland kamen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent auf 2,93 Millionen Menschen erhöht. Das teilte die Pressesprecherin des Verbands der russischen Reiseindustrie, Irina Tjurina heute mit.

„Der wichtigste Anreiz war der schwache Rubel“, sagte sie. Dadurch seien Reisen nach Russland billiger geworden und die Menschen hätten ihrem Interesse an Russland Ausdruck verliehen, wird sie im Kommersant zitiert.

Touristen aus China, Deutschland, den USA, der Türkei und Israel seien die größten Besuchergruppen gewesen. Die größten Zuwächse hätten Touristen aus dem Iran (+106 Prozent), Thailand (+57 Prozent) und Indien (+70 Prozent) verzeichnen.

Aus Polen, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Finnland, Österreich und Dänemark seien weniger Touristen eingereist.


Bauwirtschaft in der Krise

Die aktuelle Krise hat bereits erhebliche Schäden in der Bauindustrie verursacht. Den Daten der Rating-Agentur „Stroitelnyj Komplex“ (RASK) zufolge stieg die Zahl der bankrotten Bauherren im Jahr 2015 um das Fünffache und lag damit bei 2.700. Diese Entwicklung setze sich fort. In diesem Jahr seien allein im Januar bereits 167 Unternehmen bankrott gegangen. Das seien 81 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.

Hohe Schuldenlasten und weniger staatliche Aufträge machten den Marktteilnehmern zu schaffen. Vor allem seien kleinere Unternehmen und Subunternehmer in der Baubranche betroffen.