Tagesübersicht Russlandgeschäft: 04.07.2016

Willkommen zurück zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Montag, den 4. Juli 2016. Wir hoffen, Sie hatten ein angenehmes Wochenende! Mit diesen Themen geht es bei uns weiter:


Türkei ist nach nur drei Tagen wieder die Nummer eins der Reiseziele der Russen

So schnell kann es gehen. Die Türkei ist wieder das beliebteste Reiseziel der Russen – nur drei Tage, nachdem der Kreml das Verbot für Touren ins Land aufgehoben hatte. Das berichtete der Kommersant am heutigen Montag.

Mehr als 35 Prozent der Urlaube, die in Russland am Sonntag verkauft wurden, seien Reisepakete in die Türkei gewesen, sagte etwa Igor Blinow, ein Sprecher der Reiseagentur OnlineTour.

Auch die Zahl der Reisenden, die keine organisierten Reisen gebucht haben, sei über das Wochenende deutlich gestiegen. Flüge nach Antalya und nach Istanbul stiegen jeweils um 30 bzw. 25 Prozent.

Es wird damit gerechnet, dass die Preise für Touren ins Land in den kommenden Wochen um 30 Prozent fallen, weil die türkischen Hotels Nachlässe gewähren und die Charter-Flüge wiederaufgenommen werden.

Viele große Reiseanbieter begannen schon nachdem der russische Präsident Wladimir Putin die Aufhebung des Verbots am unterzeichnet hatte, die Reisen zu verkaufen. Das entsprechende Dokument hatte Putin am Freitag unterschrieben.


Seit 1. Juli darf in Russland nur noch “Euro-5”-Bezin verkauft werden

Seit Freitag ist in Russland der Verkauf von Benzin unterhalb der Klasse “Euro-5” verboten. Ein ähnliches Verbot besteht bereits seit Jahresbeginn für Dieselkraftstoff. Das berichtete der Kommersant am Freitag.

Das Energieministerium sagte der Zeitung, dass alle großen Hersteller vollständig für diese Umstellung bereit seien und dass es zu keinen Engpässen kommen werde. Den Daten des Ministeriums zufolge ist die Produktion von “Euro-5”-Benzin in den ersten fünf Monaten des Jahres um 15,1 Prozent auf 14,9 Millionen Tonnen gestiegen. “Euro-4” machte nur noch 600.000 Tonnen aus.

Für 2016 wird ein Wachstum der Euro-5-Produktion um 12,8 Prozent auf 37,4 Millionen Tonnen erwartet.

Zwar ist der alte Standard für den russischen Markt nun verboten, nach Zentralasien darf  zum Beispiel aber weiter verkauft werden.


Reserve- und Wohlfahrtsfonds nahmen im Juni ab

Der russische Reservefonds nahm im Juni um 3,7 Prozent auf 2,5 Billionen Rubel ab (39 Milliarden Dollar) und der Nationale Wohlfahrtsfond um drei Prozent auf 4,7 Billionen Rubel (73,4 Milliarden Dollar), gab das russische Finanzministerium am Freitag, den 1. Juli laut TASS bekannt.


Prochorow-Holding soll alle Beteiligungen verkauft haben

Die Holdinggesellschaft Onexim Group des russischen Milliardärs Michail Prochorow verkauft laut einem Medienbericht alle ihre Beteiligungen. Das berichtet die russische Zeitung Vedomosti am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Onexim besitzt unter anderem Anteile am Aluminiumkonzern Rusal, an der Bergbaufirma Uralkali und dem Energieunternehmen Quadra. Onexim äußerte sich zunächst nicht dazu.

Russische Ermittler hatten im April die Büroräume der Holdinggesellschaft des Oligarchen durchsucht. Die Razzia soll im Zusammenhang mit einer Steuerprüfung gestanden haben.

Auch die RBC Holding zu der das Wirtschaftsmedium RBC gehört, ist im Besitz von Prochorows Onexim Group. RBC hatte Mitte Mai durch die Entlassung von drei Chefredakteuren für großes Aufsehen gesorgt. Hier wurde auch ein Zusammenhang zur Prüfung der Onexim Gruppe gesehen.