Tagesübersicht Russlandgeschäft: 03.06.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Freitag, den 3. Juni 2016. Das sind unsere Themen heute:

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende!


OPEC-Entscheidung: Förderungsmenge bleibt

Außer der Bestellung eines neuen Generalsekretärs traf die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bei ihrer gestrigen Halbjahreskonferenz in Wien keine Entscheidung. Vor allem nicht in Bezug darauf, was die künftigen Produktionsmengen der 13 Mitgliedsländer betrifft. Die aktuelle Fördermenge sei “vernünftig” für den Markt, sagte der scheidende Generalsekretär El-Badri. Der indonesische Ölminister Sudirman Said bestätigte, dass die Länder keine Einigung über die künftige Förderpolitik finden konnten.

Das hatten auch Analysten im Vorfeld erwartet.

Der Nigerianer Mohammed Barkindo wurde von den 13 Mitgliedsländern hingegen einstimmig als Nachfolger für Abdalla El-Badri aus Libyen gewählt.

Der russische Energieminister, Alexander Nowak, kommentierte das am heutigen Freitag so: „Die Bestellung des neuen Generalsekretärs war das Highlight des gestrigen Treffens. Wir haben keine Überraschungen bezüglich der Ergebnisse und Diskussionen erwartet.“

Er erwarte von der Wahl nicht, dass sie die Politik des Kartells beeinflusse, sagte er laut TASS.


Valio schließt Werk in Finnland wegen Russland-Sanktionen

Der finnische Milchprodukte-Hersteller Valio schließt eines seiner Werke im südfinnischen Tampere aufgrund des russischen Lebensmittel-Embargos. Das berichtet die Nachrichtenwebsite RBC. 50 Mitarbeiter verlören damit ihre Arbeit.

“Der Milchmarkt durchläuft mit der Fortsetzung der Sanktionen Russlands gegen die EU sehr schwierige Zeiten (Ostexperte.de berichtete). Aufgrund der globalen Überversorgung von Milch und einer Verringerung der Preise für Milchprodukte bleibt die Nachfrage sehr niedrig“, heißt es in einem Statement des Unternehmens.

Die Umsätze der Verkäufe Valios in Finnland sanken letztes Jahr um 11,7 Prozent. Auch in den Vorjahren ging es schon bergab (9 Prozent und 12,3 Prozent).


Henkel eröffnet Erweiterung seines Werks in Perm

Der deutsche Haushaltschemie-Hersteller Henkel hat am Montag die Erweiterung seines Werk in Perm eröffnet. Dafür hat das Unternehmen 30 Millionen Euro in die Hand genommen. Ein Bekenntnis zu Russland, obwohl das Unternehmen vor einem Jahr noch große Schwierigkeiten mit den russischen Behörden hatte.

Mehr dazu erfahren Sie in diesem ausführlichen Artikel auf Ostexperte.de.


SMS group liefert Besäumschereneinheit für Severstal

Der russische Stahlhersteller Severstal aus Tscherepowez hat bei der Düsseldorfer SMS Group die Lieferung einer Besäumschereneinheit in Auftrag gegeben.

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Auch saudischer Energieminister kommt wohl zum Petersburger Wirtschaftsforum

Nach der Zusage von EU-Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker hat auch der Ölminister Saudi-Arabiens Khalid al-Falih, Interesse bekundet, am St. Petersburg International Economic Forum teilzunehmen, berichtet TASS. Dort könne er sich möglicherweise mit dem russischen Energieminister Nowak treffen.

„Wir haben eine Einladung erhalten. Ich gebe mein Bestes“, sagte er. Petersburg sei eine schöne Stadt. „Ich war dort letztes Jahr mit meiner Familie“, ergänzte er. Auf die Frage, wann er Alexander Nowak treffen werde, antwortete er: „Bald, hoffentlich.”


Holzwerkstoffkonzern Kronospan plant Investitionen in Höhe von 600 Millionen Euro in die russische Wirtschaft

Am Mittwoch ist in München ein Abkommen zwischen dem österreichischen Holzwerkstoffkonzern Kronospan und den russischen Regionen Kaluga, Kaliningrad und der Republik Baschkortostan verabschiedet worden. Die Absichtserklärung sieht bis 2018 Investitionen in Höhe von 600 Millionen Euro in die russische Wirtschaft vor. Das berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Am Mittwochabend sei das Investitionsabkommen im russischen Generalkonsulat in München unterzeichnet worden, heißt es weiter. Konkret sei bis Ende 2016 der Bau eines 200 Millionen teuren Plattenwerks in der westrussischen Region geplant. Außerdem wurden Absichtserklärungen für weitere Werke in Kaliningrad und der Republik Baschkortostan unterschrieben.

Allerdings soll zumindest in Kaliningrad die Produktion zu 98 Prozent für den Export in Drittmärkte – also überwiegend in die EU – bestimmt sein, heißt es vom Pressedienst der Region Kaliningrad. Dafür bietet sich die Lage Kaliningrads natürlich auch an.  Dort soll will sich der Salzburger Konzern in einer Sonderwirtschaftszone bei der Stadt Tschernjachowsk ansiedeln. Geplant sei eine Anlage zur Herstellung von Span- und Faserplatten sowie eine Beschichtungsanlage.

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Die Verabschiedung der Investitionsvereinbarungen fand im Rahmen des Deutschland-Besuchs des russischen Wirtschaftsministers Alexej Uljukajew statt (Osteperte.de berichtete).

Die Unterzeichner waren der Gouverneur der Region Kaliningrad Nikola Zukanow, der Gouverneur der Region Kaluga, Oleg Artamonow, der Vize-Premierminister der Republik Baschkortostan, Ilschat Taschitdinow, und der Kronospan-Gruppe Peter Kaindl.

Kronospan stellt unter anderem Holzpaneelen, Holzhäuser und Spanplatten her. Auf dem russischen Markt ist das Unternehmen sei 2002 tätig und hat dort schon mehr als zwei Milliarden Dollar investiert. Die bisherigen Russland-Standorte befinden sich im Moskauer Gebiet und in Baschkortostan.