Tagesübersicht Russlandgeschäft: 02.09.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Freitag, den 2. September 2016. Das sind heute unsere Themen:


Heute beginnt das Eastern Economic Forum in Wladiwostok

Am heutigen 2. September beginnt im fernöstlichen Wladiwostok das Eastern Economic Forum. Präsident Wladimir Putin wird es eröffnen. Auf dem zweitägigen Forum sollen Vertragsabschlüsse im Wert von knapp 24 Milliarden Euro unterzeichnet werden, heißt es im Vorfeld.

Die Staats- und Regierungschefs Japans und Südkoreas werden als Hauptpartner anreisen. Eine chinesische Delegation kommt hingegen in weniger hochkarätiger Besetzung – durch den Vize-Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, Chen Changzhi. Von Beobachtern wird das als eine Abkühlung der russisch-chinesischen Partnerschaft gesehen. Viele Projekte liefen nicht so gut wie erwartet. Man wolle erst einmal abwarten.

Nun soll vor allem Japan diese Lücke füllen. Zwischen Russlands Präsident Putin und Japans Premierminister Abe sollen auch politische Gespräche zu den umstrittenen Kurilen-Inseln und über einen Friedensvertrag geführt werden, der zwischen den beiden Ländern seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aussteht.


USA weiten Russland-Sanktionen gegen Personen und Unternehmen aus

Die USA haben „um die Effektivität der bestehenden Sanktionen gegen Russland aufrecht zu erhalten” gestern gegen 37 weitere Personen und Unternehmen Strafmaßnahmen verhängt. Das gab das US-Finanzministerium am gestrigen 1. September in einer Mitteilung bekannt.

Darunter sind auch GM-Most, Mostotrest, das Institut Giprostroymost, und Glavgosekspertiza des Baus der Brücke über die Kertsch-Meerenge zur Krim. Auch Militär und Marine-Einrichtungen sind betroffen.

„Die USA werden den Sanktionsdruck aufrecht erhalten, bis Russland seine Verpflichtungen des Minsk-Abkommens erfüllt“, heißt es in der Mitteilung.


Media Markt will Zahl der Filialen in Russland verdoppeln

Der Elektronik-Händler Media Markt will sein Russlandgeschäft ab 2017 ausbauen. Wie die Zeitung Vedomosti am heutigen Freitag berichtet, soll die Zahl der Geschäfte in Russland ab 2017 mehr als verdoppelt werden. Das gab Guido Rehm, der Generaldirektor des deutschen Unternehmens in Russland, in einer Mitteilung bekannt.

Momentan hat Media Markt 67 Filialen in Russland. Die meisten der neuen Geschäfte sollen in Moskau eröffnen, heißt es. Die Neueröffnung folgen einer Phase der Umorientierung bei Media Markt. Ende 2014 hatte das Unternehmen einen Strategiewandel beschlossen und wollte sich mehr auf den Online-Handel konzentrieren. Ein Jahr darauf wurden drei Filialen geschlossen.

Durch Neueröffnungen der Konkurrenz (unter anderem Marktführer M-Video, Eldorado) habe man so aber Marktanteile verloren, schreibt die Wirtschaftszeitung Vedomosti. Laut Infoline-Analytika sei er von 4,5 Prozent im Jahr 2014 auf nun nur mehr 3,8 Prozent im ersten Halbjahr 2016 zurückgegangen.

Der russische Markt für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte sei jedoch im zweiten Quartal 2016 um 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, schätzt das Marktforschungsinstitut GfK.

Entsprechend habe Media Markt nun die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Wachstumsperspektiven des Online-Handels analysiert und eine neue Strategie erstellt.

Media Markt will den Umsatz nun sowohl online als auch in den traditionellen Geschäften entwickeln und außerdem auf Partnerschaften mit anderen Händlern setzten. Konkret wollte der Elektronik-Händler jedoch nicht werden.

Die Lösung soll nun die Eröffnung kleinerer Filialen und ein Ausbau des Online-Handels sein, schätzt, Michail Burmistrow, von der Analyse-Agentur Infoline-Analytika. Auch gemeinsame Projekte mit dem ebenfalls zur Metro AG gehörenden Metro Cash & Carry seien denkbar.


Russlands Wirtschaftsministerium senkt BIP-Prognose für 2016

Das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung hat seine Vorhersage für die sozio-ökonomische Entwicklung Russlands für 2016 von einem BIP von -0,2 Prozent auf -0,5 bis -0,6 Prozent gesenkt. Das sagte Minister Alexej Uljukajew gegenüber Journalisten am Freitag, berichtet TASS.

„Wir haben die Vorhersagen auf -0,5 bis -0,6 Prozent gesenkt“, so Uljukajew.