Tagesübersicht Russlandgeschäft: 13.01.2016

Aeroflot mit mehr Passagieren, Russlands Budget-Defizit bei 2,6 Prozent, Russland-China-Handel eingebrochen, Ministerien sollen kürzen – Tagesübersicht Russlandgeschäft am 13.1.16

Heute haben wir in der Tagesübersicht Russlandgeschäft für Mittwoch, den 13. Januar 2016 viele Meldungen für Sie. Wenige, dafür Positivere hätten es unserer Meinung nach aber auch getan.

  • Aeroflot-Gruppe 2015 mit 14 Prozent mehr Passagieren, 
  • Russlands Budget-Defizit 2015 bei 2,6 Prozent des BIP,
  • Handel Russlands mit China 2015 um fast 30 Prozent eingebrochen,
  • Wirtschaftsminister Uljukajew: niedrige Ölpreise werden Jahrzehnte anhalten,
  • Russische Ministerien sollen Ausgaben um 700 Milliarden Rubel kürzen,
  • Rubel trübt Quartalsergebnis der Metro-Group.

Aeroflot-Gruppe 2015 mit 14 Prozent mehr Passagieren

Der Generaldirektor der größten russischen Fluglinie Aeroflot, Witalij Saweljew, hat gestern in einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Passagierzahlen der Airline für 2015 bekannt gegeben. Sie hätten für die Aeroflot-Group (mit Tochtergesellschaften) um 14 Prozent zugenommen.

In dem Gespräch äußerte er sich auch zu Vorwürfen, dass Aeroflot nach der Pleite des größten Konkurrenten Transaero eine Monopolstellung auf dem Flugmarkt hätte. Dies stritt er ab. Mehr dazu lesen Sie in unserem ausführlichen Artikel hier.


Russlands Budget-Defizit 2015 bei 2,6 Prozent des BIP

Der russische Finanzminister Anton Siulanow gab am Mittwoch bekannt, dass das Budget-Defizit des Landes für 2015 bei 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts lag. Die Zahl sei niedriger als geplant ausgefallen. Ursprünglich habe er mit einem Defizit von drei Prozent gerechnet.


Handel Russlands mit China 2015 um fast 30 Prozent eingebrochen

Nicht nur dem deutschen Handel mit Russland ergeht es schlechter. Russlands Handel mit China ist 2015 um 27,8 Prozent auf 64,2 Milliarden Dollar eingebrochen. Das erklärte Huang Songping, Sprecher der chinesischen Zollbehörde am Mittwoch. 2014 war der russisch-chinesische Handel noch um 6,8 Prozent gewachsen und erreichte 95,28 Milliarden US-Dollar.

Die Exporte chinesischer Waren nach Russland sanken um 34,4 Prozent auf 32,9 Milliarden Dollar, die russischen Exporte um 19,1 Prozent auf 31,4 Milliarden Dollar. Soviel zur “Hinwendung nach China”.

“Das letzte Jahr war ein schwieriges Jahr für den internationalen Handel. Wir glauben, dass dieses Jahr zu Teilen ähnlich wird. Eine Verbesserung der Situation des russisch-chinesischen Handels wird erstens vom ökonomischen Umfeld der beiden Länder und zweitens von der Situation auf der Welt generell abhängen“, sagte Huang Songping laut TASS.


Wirtschaftsminister Uljukajew: niedrige Ölpreise werden Jahrzehnte anhalten

Heute äußerte sich der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew zu den niedrigen Ölpreisen. „Für rohstoffbasierte Wirtschaften wie Russland wird die Phase niedriger Rohstoffpreise sehr lang sein. Ich finde es schwierig zu beurteilen, ob es der globale Rohstoffkreislauf oder einfach ein neues Muster ist, aber ich bin überzeugt, dass es lange dauern wird“, sagte der Minister gegenüber TASS.

Uljukajew fügte hinzu, dass man auch vor einem Ölpreis von 20 oder 15 Dollar pro Fass keine Angst haben müsse.


Russische Ministerien sollen Ausgaben um 700 Milliarden Rubel kürzen

Wie Reuters unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, sollen russische Ministerien 2016 700 Milliarden Rubel (rund 8,4 Milliarden Euro) einsparen. Dies entspreche 10 Prozent. Die Maßnahme sei bei einer Sitzung im Dezember beschlossen worden und auf die niedrigen Ölpreise zurückzuführen.

Die Ressorts hätten nun bis Freitag, den 15. Januar Zeit, um Vorschläge einzureichen. Anderenfalls werde das Finanzministerium über die Kürzungen entscheiden.


Rubel trübt Quartalsergebnis von Metro

Der russische Rubel sowie Standortabgaben haben den Umsatz des Düsseldorfer Handelskonzerns Metro im ersten Quartal 2015/16 (von Ende Dezember) belastet. Die Erlöse sanken um 1,5 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. Ein Jahr zuvor waren es noch 17,3 Milliarden gewesen. Gute Geschäfte der Elektronik-Tochter Media-Saturn konnten sinkende Umsätze bei Cash & Carry und Real nicht ausgleichen.

In Russland schloss man im 1. Quartal laut Geschäftsbericht zwei Standorte von Media-Saturn. Besonders im Vergleich mit den vielen vorgezogenen Käufen im Zuge der Rubelkrise im Dezember 2014 sei der Umsatz von Media-Saturn im Weihnachtsquartal 2015 in Russland deutlich zurückgegangen.

Das Weihnachtsgeschäft in Deutschland verlief Metro zufolge mit einem Umsatzplus von 2,1 Prozent „sehr gut“.

Um Wechselkurseffekte bereinigt, gingen die Konzernerlöse um 0,1 Prozent zurück. Flächenbereinigt konnte Metro ein leichtes Plus von 0,1 Prozent einfahren. Analysten hatten mit mehr gerechnet.