Österreichische Delegation in Moskau, bayrische Wirtschaft begrüßt Seehofer-Reise, Wirtschaft ist in Umfrage größtes nationales Problem Russlands und Pobeda fliegt nach München
Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am Mittwoch, den 3. Februar 2016. Unsere Themen lauten heute:
- Billigairline Pobeda bietet Flüge nach München und Zürich an – mit Haken,
- Umfrage: Die größten nationalen Problemen Russlands sind Wirtschaft, Inflation und Lebensstandards,
- Bayrische Wirtschaft begrüßt Seehofer-Reise,
- Österreichischer Vize-Kanzler Mitterlehner zu Besuch in Moskau,
- Uljukajew: Haupt-Kandidaten für Privatisierung sind Rosneft, Alrosa und Bashneft.
Billigairline Pobeda bietet Flüge nach München und Zürich an – mit Haken
Die russische Billigairline Pobeda bietet ab 3. März auch Flüge nach München und Zürich an. Die Tickets kann man seit gestern kaufen. Der Haken: beides sind Flüge zum Allgäu-Flughafen in Memmingen mit anschließendem ein- beziehungsweise zweistündigem Bus-Transfers.
[map address=”Allgäu-Flughafen” height=”200px” zoom=”7″ scrollwheel=”no” hue=””][/map]Pobeda bietet bereits Flüge zu mehr als 30 nationalen und internationalen Zielen an. Darunter auch Moskau-Wien (via Bratislava) und Moskau-Düsseldorf (via Köln).
Umfrage: Die größten nationalen Problemen Russlands sind Wirtschaft, Inflation und Lebensstandards
Die Wirtschaft, die Inflation und gesunkene Lebensstandards werden laut einer Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM von den Russen als größte Probleme des letzten halben Jahres angesehen. In der Januar-Befragung wurde die Wirtschaft mit 23 Prozent als größtes Schwierigkeit des Landes gesehen. Im November sagten das noch 17 Prozent der Befragten.
Am meisten wuchsen die Ängste vor Preiserhöhungen. 12 Prozent sagten im Dezember, die Inflation sei das größte Problem, im Januar waren es bereits 20 Prozent.
Für die Studie wurden 1.600 Personen in 130 Städten in 46 russischen Regionen am 23. und 24. Januar befragt.
Bayrische Wirtschaft begrüßt Seehofer-Reise
Die bayrische Wirtschaft hat die heutige Reise des Ministerpräsidenten Horst Seehofer nach Moskau begrüßt. “Der Dialog darf nicht abreißen. Russland ist für uns ein sehr wichtiger Handelspartner”, sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, der Deutschen Presse-Agentur in München. “Wir brauchen Russland politisch, wir brauchen es wirtschaftlich. Eine längere Entwöhnungsphase darf es nicht geben”, betonte er.
Man halte die Sanktionen für fehlgeschlagen. Politisch hätten sie nichts bewirkt, wirtschaftlich geschadet.
Österreichischer Vize-Kanzler Mitterlehner zu Besuch in Moskau
Heute reist wie erwähnt der bayrische Ministerpräsident Seehofer nach Moskau. Gestern war bereits eine österreichische Delegation dorthin gefahren. Zum 15. Treffen der Österreichisch-Russischen Gemischten Kommission kam Vize-Kanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) nach Moskau und traf sich dort mit Dmitrij Kosak, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands. Für heute ist ein Treffen mit Ministerpräsident Medwedew geplant.
Bei den Gesprächen ging es auch um die Einschränkungen des Handels durch die Sanktionen. Kosak bot dabei an. „Wir sind bereit, unsere Restriktionen sofort aufzuheben, wenn die sinnlosen EU-Sanktionen dafür fallen.“
Auch Mitterlehner sprach davon, dass die Sanktionen „politisch gescheitert“ seien. Eine Aufhebung sei aber an die EU-Bedingungen geknüpft, dass das Minsk-2-Abkommen umgesetzt werde. “Die Handelsbeziehungen mit Russland sichern rund 40.000 Arbeitsplätze in Österreich. 1.200 heimische Unternehmen sind in Russland tätig, 550 haben Niederlassungen vor Ort“, sagte der Vize-Kanzler Österreichs.
Mittel- und langfristiges Ziel sei es, die Zusammenarbeit mit Russland auf eine höhere Ebene zu bringen. “Wir wollen den bisher stark rohstoff-dominierten Handel stärker auf Innovationen und moderne Technologien erweitern”, so Mitterlehner. Zwei Verträge im Bereich von Cybersicherheit und Modernisierung des Maschinenbaus wurden nach dem Treffen der Kommission unterzeichnet.
Auch der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexej Uljukajew nahm an dem Treffen teil. Nachher sagte er Reportern, er habe österreichische Unternehmen eingeladen an der Privatisierung von Teilen russischer Unternehmen teilzunehmen.
Uljukajew: Haupt-Kandidaten für Privatisierung sind Rosneft, Alrosa und Bashneft
Der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexej Uljukajew, hat bekanntgegeben, welches die wahrscheinlichsten Kandidaten für eine Privatisierung in diesem Jahr sind: Diamanten-Produzent Alrosa und Mineralölunternehmen Bashneft und Rosneft. Das antwortete der Minister laut Interfax auf die Reporterfrage, welche Unternehmen am wahrscheinlichsten 2016 privatisiert würden.