Russland stellt Danone und Carlsberg unter staatliche Verwaltung

Präsident Wladimir Putin hat zwei weitere Russlandtöchter westlicher Unternehmen unter staatliche Verwaltung gestellt. Nach den Stromproduzenten Uniper und Fortum sind nun der französische Lebensmittelriese Danone und der dänische Brauereikonzern Carlsberg betroffen. Beide hatten ihren Rückzug aus Russland angekündigt. Danone sucht seit vergangenem Oktober einen Käufer für sein Russlandgeschäft, zu dem auch 13 Fabriken für Milchprodukte gehören. Carlsberg meldete vor einem Monat, einen Käufer für seine russische Brauerei Baltika gefunden zu haben.

Mit dem Präsidenten-Erlass sind die Unternehmensverkäufe auf Eis gelegt, urteilen Experten. Die Wirtschaftszeitung Kommersant zitiert einen Insider aus der Wirtschaft mit der Einschätzung, dass jetzt auch die Rückzugspläne anderer westlicher Konzerne ungewiss seien. Der Schritt könnte ihm zufolge auch mit dem schwachen Rubel zusammenhängen. Es gebe in Regierungskreisen die Sorge, dass die Unternehmensverkäufe zu weiter fallenden Rubelkursen führen. Der neue Erlass enthält keine Begründung der Maßnahmen gegen Danone und Carlsberg, sondern ergänzt nur einen Erlass vom vergangenen April. Damals bezeichnete der Kreml die Quasi-Verstaatlichung der Uniper-Tochter Unipro und des Russlandgeschäfts des finnischen Versorgers Fortum als Antwort auf westliche Sanktionen. Deutschland hatte im vergangenen Jahr die russischen Energieunternehmen Gazprom Germania und Rosneft Deutschland unter die Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur gestellt. / RBC (RU), Kommersant (RU), Erlass vom 16.07.2023 (RU), BMWKDeutschlandfunk

 

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver Handelskammer-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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