Russland: Kalter Sommer wärmt Herzen der Lieferdienste

Russische Lieferdienste profitieren von Kälte und Regen

Laut der Suchmaschine Yandex ist die Anzahl von Online-Bestellungen bei Restaurants in Russland zuletzt angestiegen. Dies hängt offenbar mit dem kalten Sommer zusammen.

Die niedrigen Temperaturen und der ständige Regen haben die Verbraucherpräferenzen der Bürger Moskaus und St. Petersburgs verändert. Dies berichtet das Wirtschaftsportal RBC unter Berufung auf die Online-Dienste Yandex.Market und Yandex.Checkout. Die Russen sind bei dem schlechten Wetter lieber zu Hause oder auf der Datscha, so die Begründung des Unternehmens.

Im Juni 2017 ist die Anzahl der Bestellungen für Essen in Moskau im Vergleich zum Juni 2016 um das Siebenfache angestiegen, meldet Yandex.Checkout. Der durchschnittliche Bestellwert habe 1.000 Rubel betragen. In St. Petersburg sind die Bestellungen sogar 18-mal höher als im Vorjahr gewesen. Der durchschnittliche Bestellwert wird dort auf 2.920 Rubel (ca. 41,81 Euro) beziffert.

Weniger Nachfrage nach Fahrrädern und Sonnenbrillen

Auch die Online-Bestellungen für Tiernahrung sind im Juni angestiegen, so Yandex. Weniger erfreulich ist das Wetter offenbar für Geschäftsbereiche, die mit typischen Sommer-Aktivitäten zusammenhängen. So sei in Moskau und St. Petersburg die Nachfrage nach Fahrrädern und Rollschuhen (-20%), Skateboards (-39%) und Sonnenbrillen (-40%) stark zurückgegangen.

Laut Yandex.Market ist auch die Nachfrage nach Klimaanlagen (in Moskau: -74% bzw. in St. Petersburg: -58%) eingebrochen. Dafür ist die Nachfrage nach Heizgeräten im Juni im Vergleich zum Vorjahr um schätzungsweise ein Drittel angestiegen. Aufwärts ging es im Juni 2017 für Frauen-Gummistiefel (+81%) und Regenschirme (15%) und Männer-Regenmäntel (+50%).

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums hatte das schlechte Wetter im Mai 2017 sogar Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeitsrate. Diese sei von 5,2 auf 5,4% angestiegen, heißt es in einem Bericht. Das hängt mit einem Rückgang der Beschäftigung im Hotel- und Restaurantsektor sowie in der Landwirtschaft zusammen, wie eine Branchen-Expertin gegenüber RBC bestätigt.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”] Quelle: Pavel Isaev, Side street, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 2.0