Wladimir Putin kritisiert russische Rentenreform
Der russische Präsident bricht sein Schweigen. Erstmals nach Ankündigung der scharf kritisierten Rentenreform kommentiert Wladimir Putin die von Premierminister Dmitri Medwedew vorgestellten Pläne.
Das Renteneintrittsalter für Männer soll von 60 auf 65 Jahre und für Frauen von 55 auf 63 Jahre angehoben werden. Trotz Fußball-WM kam es in vielen Städten zu Protesten, Hunderttausende kritisierten die Reform in Online-Petitionen. Laut Putin sei noch keine endgültige Entscheidung zum „sensiblen“ Thema gefallen. Ihm gefielen die Vorschläge zur Anhebung des Rentenalters nicht. Dennoch müsse eine Entscheidung getroffen werden. Der Politologe Michail Winogradow rechnet Ende August oder Anfang September mit einer Ankündigung des russischen Präsidenten, sagte er der Wirtschaftszeitung Wedomosti. Experten zufolge könne die geplante Anhebung der Rentenbeiträge um rund 1.000 Rubel (ca. 13,60 Euro) jedoch nur durch eine Reform umgesetzt werden. Derzeit diskutiert das Weiße Haus in Moskau über eine mögliche Abschwächung der Rentenreform für Frauen. Nach Angaben der staatlichen Statistikbehörde Rosstat betrug die durchschnittliche Rente im Jahr 2017 rund 13.300 Rubel (ca. 181 Euro).