Putin besucht die Deutsche Schule Moskau

So hohen Besuch hatte die Deutsche Schule Moskau im Deutschen Dorf am Prospekt Wernadskogo noch nie. Am 29. Juni 2016 kam nämlich überraschend der russische Präsident Wladimir Putin persönlich vorbei. Als Teil eines Geschichtsprojekts über den Zweiten Weltkrieg.

Am 22. Juni, also eine Woche zuvor, hatte sich der Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion zum 75. Mal gejährt.

Nach einer kurzen Begrüßung auf Deutsch (Link zur Rede auf Russisch auf der Website des Kreml) gab er den Schülern mit auf den Weg: „Es ist sehr wichtig, dass russische und deutsche Schüler über die Vergangenheit reden, um in die Zukunft zu gehen.“

Russland und Deutschland hätten stets profitiert, wenn sie zusammengearbeitet haben, so der Präsident. Dabei sei aber auch die Erinnerung an den Krieg und seine Opfer notwendig, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. “Das Wichtigste ist Vertrauen. Ein Klima des Vertrauens, das ist die Grundlage unserer Zusammenarbeit”, antwortete Putin auf eine Schülerfrage nach den deutsch-russischen Beziehungen.

Beobachter werten den Besuch im kleinen Rahmen als positive politische Geste und Zeichen an Deutschland, die Beziehung verbessern zu wollen.

Putins persönliche Beziehung zur Deutschen Schule

Der russische Präsident ist auch persönlich mit der Deutschen Schule verbunden. Putins Töchter Maria und Katharina lernten dort und machten ihren Abschluss an der Schule, nachdem Putin 2000 Präsident wurde jedoch unter verschärften Sicherheitsbedingungen.

Der Musiklehrer, der mit zwei Kollegen das Geschichtsprojekt organisierte, bei dem 48 Schüler der deutschen Schule Moskau, aus Bad Salzungen in Thüringen und aus der russischen Provinzstadt Rschew (rund 250km nordwestlich von Moskau) zusammentrafen, war ein Klassenkamerad Marias.

Auf der Website der Deutschen Schule Moskaus (mit einigen Bildern) heiß es, das Projekt solle “ein Zeichen für den Frieden und die deutsch-russische Freundschaft” setzen.

Am Freitag besuchen die Schüler gemeinsam Soldatenfriedhöfe in Rschew, einem Schauplatz verheerender Kämpfe (“Fleischwolf von Rschew”) mit Hunderttausenden von Toten im Zweiten Weltkrieg.

Die Lehrer hätten Putin vor wenigen Wochen eingeladen – aber ohne große Hoffnung, schreibt das ZDF. Doch vor wenigen Tagen sei plötzlich eine Zusage aus dem Kreml gekommen.

Viele deutsche Medien berichteten über den Besuch – zum Beispiel hat SPIEGEL Online einen ausführlichen Bericht.

[accordion open_icon=”remove” closed_icon=”plus”] [toggle title=”Titelbild” open=”yes”] Quelle: Kremlin.ru[/su_spoiler]