Papst Franziskus will nach Russland reisen

Vatikan: Papst Franziskus plant Russland-Reise

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ angekündigt, dass Papst Franziskus Russland besuchen will.

Vom 20. bis 24. August 2017 wird Pietro Parolin nach Moskau reisen. Dort will er den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. treffen. Zu den Gesprächsthemen zählt eine mögliche Reise des Pontifex nach Russland.

„Mit Gottes Hilfe hoffe ich, Schritte in diese Richtung zu unternehmen“, sagte Parolin, der als zweitmächtigster Mann im Vatikan gilt. Der heilige Stuhl sei „in besonderem Maße“ an Osteuropa interessiert – vor allem wegen der „reichen religiösen und kulturellen Traditionen“.

Historisches Treffen

Wegen der Spaltung der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche ist bisher kein moderner Papst nach Russland gereist. Zudem standen jüngst auch politische Probleme im Weg: „Nach Russland kann ich nicht fahren, denn dann müsste ich auch in die Ukraine“, sagte Papst Franziskus im April 2017 im Interview mit dem ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo.

Im Februar 2016 kam es auf Kuba zu einem historischen Treffen zwischen Patriarch Kyrill I. und Papst Franziskus. Man hoffe, dass die Begegnung „zur Wiederherstellung dieser von Gott gewollten Einheit, für die Christus gebetet hat, beitragen kann“. Seit der Kirchenspaltung im Jahre 1054 sind orthodoxe und katholische Kirche getrennte Wege gegangen.

„Papstbesuch ist kein Problem mehr“

Auch der katholische Erzbischof der russischen Hauptstadt, der Italiener Paolo Pezzi, hält eine Russland-Reise des Papstes für denkbar. „Mir scheint, dass man nach dem Ereignis von Kuba heute sagen kann, ein Papstbesuch in Russland wäre kein Problem mehr“, erklärte er gegenüber dem SIR-Infodienst der italienischen Bischofskonferenz.

Nichtsdestotrotz seien die ökumenischen Beziehungen „von Ort zu Ort“ verschieden. Der Papst arbeite eher „diskret“ auf eine Russland-Reise hin. „Natürlich würde er Patriarch Kyrill gerne wiedersehen – ob in Moskau, in Rom oder anderswo. Aber er will da nichts erzwingen“, so Pezzi.

Titelbild
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