Russland protestiert gegen Durchsuchung in Washington
Das russische Außenministerium hat die geplante Durchsuchung der Handelsvertretung in Washington scharf kritisiert. In San Francisco war zuvor Rauch aus dem russischen Konsulat aufgestiegen.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Moskau scheinen einen neuen Tiefpunkt erreicht zu haben. Nach neuerlichen Sanktionen von Seiten der USA und der durch Russland veranlassten Entlassung von 755 US-Diplomaten schaukeln sich beide Länder weiterhin gegenseitig hoch.
So kündigten US-Geheimdienste nun an, die russische Handelsvertretung in Washington durchsuchen zu wollen. Das russische Außenministerium reagierte empört auf das Vorhaben und beorderte den US-Geschäftsträger Anthony Godfrey zu sich.
Bei den Plänen der Geheimdienste handele es sich um eine „noch nie dagewesene aggressive Aktion“ gegen die konsularischen Einrichtungen Russlands. Ohne die Anwesenheit russischer Vertreter sei eine derartige Vorhaben mit geltendem Recht nicht zu vereinbaren und als „illegale Inspektionen“ einzustufen.
Des Weiteren befürchte man in Russland, dass bei der Durchsuchung „kompromittierende Materialien“ durch die US-Behördern platziert werden könnten. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, machte die USA für das mangelnde Vertrauen innerhalb der diplomatischen Beziehungen verantwortlich: „Mit solchen empörenden Aktionen belasten die USA die ohnehin angespannte Atmosphäre des bilateralen Dialogs und behindern die weiteren Kooperationsmöglichkeiten.“ Eine Antwort Washingtons blieb vorerst aus.
Schwarzer Qualm über dem russischen Konsulat in San Francisco
Zuvor war eine schwarze Rußwolke aus dem russischen Konsulat in der kalifornischen Metropole San Francisco aufgestiegen. Außenstehende hatten daraufhin die Feuerwehr alarmiert. Wie die Sprecherin der Feuerwehr jedoch berichtete, habe keine Notwendigkeit für Löschmaßnahmen bestanden. Angestellte der Einrichtung seien offenbar dabei gewesen, Dinge im Kamin zu verbrennen, wie auch von Seiten russischer Diplomaten bestätigt wurde.
In der Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern hatte sich eine Schließung der Einrichtung durch die US-Regierung immer deutlicher abgezeichnet. Aufgrund der Dichte des Qualms wurde innerhalb der lokalen Medien gemutmaßt, dass es sich bei den verbrannten Gegenständen nicht nur um Papier gehandelt haben könne.
Außenministeriums hält Feuerwehreinsatz „Zirkus“
Sacharowa gab hingegen an, dass es sich bei dem Vorfall um eine Konservierung des Gebäudes handeln würde. Hierbi müssten unter anderem die Fenster geschlossen, die Wasserversorgung unterbrochen und der Strom abgeschaltet werden.
Den aus ihrer Sicht überflüssigen Einsatz der Feuerwehr bezeichnete die Sprecherin als „Zirkus“. Die Luftaufsichtsbehörde kündigte mittlerweile an, die Rauchentwicklung auf den Tatbestand der Luftverschmutzung hin prüfen zu wollen.