Fußball-WM: Hotelpreise schießen in die Höhe

Fußball-WM in Russland: Preise für Hotels und Wohnungen schießen in die Höhe

Fußballfans müssen im Sommer tief in die Tasche greifen. Medienberichten zufolge schießen die Preise für Hotels und Privatunterkünfte während der WM 2018 in Russland in die Höhe. Nach Angaben der Föderalen Tourismusagentur (Rosturism) übersteigen die Preise bei manchen Hotels das 50-fache des üblichen Tarifs.

Laut der Tageszeitung Kommersant warnt Rosturism-Chef Oleg Safonow vor überhöhten Übernachtungspreisen im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft, die vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2018 in Russland stattfindet. In Wolgograd, Samara, Kaliningrad, Rostow, Krasnodar und Moskau habe die Behörde einen exzessiven Preisanstieg feststellen können.

Die Föderale Antimonopolbehörde (FAS) sowie die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor seien informiert worden, erklärte Safonow im Gespräch mit der Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta. Rosturism habe eine „schwarze Liste“ mit den betroffenen Unterkünften erstellt. So seien in Rostow am Don Tariferhöhungen von bis zu 2581 Prozent verzeichnet worden. Zum Beispiel verlange das Hotel „Tichije Sady“ umgerechnet fast 2.400 Euro pro Nacht.

Im Februar 2016 hatte die russische Regierung ein Gesetz verabschiedet, dass die Preise für Unterkünfte während der Fußball-WM beschränken soll. Offenbar erstellte Rosturism seine „schwarze Liste“ auf Grundlage dieses Gesetzes. Allerdings geht aus den Medienberichten nicht hervor, mit welchen Konsequenzen die entsprechenden Einrichtungen rechnen müssen.

Preise für Privatwohnungen explodieren

Nach Angaben der Wirtschaftszeitung Wedomosti sei die Nachfrage nach Unterkünften höher das Angebot. Laut des Reiseportals OneTwoTrip komme es in zahlreichen WM-Spielorten zu Engpässen. In Nischni Nowgorod, Kasan und Samara seien 90 Prozent aller Übernachtungsmöglichkeiten ausgeschöpft. In Jekaterinburg seien lediglich 2,5 Prozent der Unterkünfte verfügbar – und in Saransk gebe es überhaupt keine Kapazitäten mehr.

Da mehr als 50.000 WM-Tickets bislang nicht verkauft wurden, gilt ein weiterer Anstieg der Nachfrage als wahrscheinlich. Auch Privatunterkünfte stellen keine günstige Alternative dar: Laut Airbnb koste eine Wohnung während der Sportveranstaltung im Durchschnitt täglich rund 1.800 Euro in Kaliningrad, 866 Euro in Rostow sowie 1.155 Euro in Kasan.

Laut Rospotrebnadsor könne die Behörde keinen Einfluss auf den privaten Sektor ausüben. Wohnungseigentümer hätten das Recht, einen beliebig hohen Preis für eine Übernachtung zu verlangen. Jedoch vergesse man häufig, dass bei einer Privatvermietung auch Einkommenssteuern fällig werden, erklärte die Anwaltskanzlei „Persona Grata“. Bei einer Missachtung müsse mit hohen Strafen gerechnet werden.

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