Russlands Anti-Terror-Gesetz: Technische Ausrüstung muss importiert werden

Anti-Terror-Gesetz in Russland erfordert Import technischen Equipments

Für die technische Umsetzung des umstrittenen Anti-Terror-Gesetzes wird spezielle Ausrüstung benötigt. Dieses muss jedoch, anders als explizit vom russischen Präsidenten gefordert, aus dem Ausland importiert werden, weil es in Russland nicht hergestellt werden kann. Der Aufbau einer eigenen Produktion würde 20 Jahre dauern, schätzen Experten.

Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete im vergangenen Monat ein umstrittenes Anti-Terror-Gesetz. Durch dieses Gesetz sind unter anderem Mobilfunkanbieter dazu verpflichtet, sämtliche Daten ihrer Kunden bis zu sechs Monaten zu speichern. Dies hatte einen Aufschrei der Mobilfunkanbieter zur Folge, die sich zur Implementierung dieses  Gesetzes mit einem finanziellen Aufwand von insgesamt etwa 2,2 Billionen Rubel konfrontiert sehen.

Putin hatte dabei angeordnet, dass die Mobilfunkbetreiber für die Datenspeicherung Equipment aus russischer Produktion verwenden sollten. Nun stellt sich heraus, dass es gar nicht in Russland gefertigt werden kann, berichtet die russische Zeitung Iswestija unter Berufung auf anonyme Informanten, die dem Ministerium für Kommunikation nahe stehen.

Mobilfunkanbieter bestätigen den Import von gefertigten Bauteilen

Vertreter der drei größten Mobilfunkanbieter – MTS, Beeline und Megafon – bestätigten diese Nachricht. Dmitrij Solodownikow, Unternehmenssprecher von MTS, sagte, dass einige Hardware nirgendwo auf der Welt in Massenfertigung hergestellt würde.

Andrej Kolesnikow, der für das russische Forschungszentrum für Öffentliche Netzwerke arbeitet, berichtete der Zeitung Izwestija, dass verschiedene russische Spezialfirmen, die Bauteile für die Mobilfunkindustrie herstellten, Komponenten aus dem Ausland importierten.

Russland würde 20 Jahre zur Entwicklung entsprechender Bauteile benötigen

„Russland würde 20 Jahre brauchen, um eine Produktion der entsprechenden Bauteile aufzubauen“, sagte Kolesnikow. Mit gefertigten Bauteilen aus dem Ausland sei es hingegen bereits in zwei oder drei Jahren möglich, mit der Produktion zu beginnen.

Neben den Mobilfunkanbietern befürchten auch russische Logistiker und Online-Händler hohe Verluste durch das Gesetz.

 

[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle: www.ovh.com

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