Außenminister Maas warnt vor wachsendem Einfluss Chinas
Der deutsche Bundesaußenminister Heiko Maas warnt im Gespräch mit Welt am Sonntag (Paywall) vor einem wachsenden Einfluss Chinas in der Weltpolitik.
Der SPD-Politiker betrachtet die Bestrebungen der chinesischen Regierung kritisch. „China verkörpert ein dirigistisches und staatskapitalistisches Modell mit vielen Beschränkungen und kämpft rigoros um Einfluss und seine geostrategischen Interessen.“
Chinas Präsident Xi Jinping versuche, sich „in Davos und andernorts als Vertreter der freien Welt“ zu inszenieren. Jedoch müsse China stets das westliche Modell von Freihandel und Demokratie selbstbewusst gegenübergestellt werden, forderte der Außenminister.
Zudem warb Maas um eine „Allianz der Multilateralisten“. Man benötige keine neuen Organisationen, sondern regelmäßige Gespräche mit Ländern wie Kanada, Japan, Südkorea oder Südafrika. „So wie Russland, China und die Vereinigten Staaten teilweise im internationalen Raum agieren, liegt es nahe, mit Staaten enger zusammenzuarbeiten, die denselben Wertekanon besitzen wie wir.“ China gehöre nicht in diesen Kreis, betonte Maas.
Auch über Russland äußerte sich Maas im Interview. Über ein Ende der westlichen Sanktionspolitik könne erst verhandelt werden, wenn die Vereinbarungen im Minsker Friedensvertrag erfüllt seien. Dies sei bisher nicht der Fall.