Gaidar-Forum diskutiert wirtschaftliche Zukunft Russlands
Auf dem Gaidar-Forum, das seit Dienstag in Moskau stattfindet, diskutieren der Wirtschaftsblock der Regierung, Unternehmer und Experten über den Kurs der russischen Wirtschaft. Premier Dmitrij Medwedew setzte seine Hoffnung vor allem auf die Digitalisierung der Wirtschaft, um unter anderem demographische Probleme zu lösen. Experten beklagten weiterhin sinkenden Einkommen in einem Großteil der russischen Regionen.
Die Weltbank forderte Russland auf, die Ausgaben für Gesundheit und Bildung zu erhöhen. Finanzminister Anton Siluanow erklärte, man plane eine Steuerreform, um mehr Mittel für Investitionen in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur freizusetzen. Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin sieht in Künstlicher Intelligenz, Remote Authentication – insbesondere im Bankensektor – und Plattformlösungen die Technologien, die die russische Wirtschaft in den kommenden Jahren verändern werden. Man müsse auch neuen innovativen Lösungen wie Kryptowährungen offen gegenüberstehen, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Zentralbankchefin Elwira Nabiullina erklärte entgegen anderen Vorschlägen, dass das Inflationsziel bei 4% bleibe – wichtig sei vor allem die Stabilität. Für Überraschung sorgte auf dem Forum die Prognose der Investmentbank Goldman Sachs, die von einem Wirtschaftswachstum von 3,3% 2018 und 2,9% 2019 ausgeht. Der IWF rechnet für die kommenden Jahre mit maximal 1,5%, die Weltbank mit 1,7% 2018 und 1,8% 2018 und das Wirtschaftsministerium mit 2%.
Quellen: Gaidar-Forum (EN), RBC Tag 1 (RU) , RBC Tag 2 (RU), Vedomosti (RU), Reuters (EN), RBC (RU).
Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.