Niles-Simmons-Hegenscheidt baut Werk in Russland
Die russische Tochter der deutschen Niles-Simmons-Hegenscheidt-Gruppe (NSH) beginnt den Bau eines neuen Werks in der Sonderwirtschaftszone „Technopolis Moskau“ in Selenograd. Dies berichtet das Online-Portal zelenograd.ru.
Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Chemnitz investiert rund 1,6 Milliarden Rubel (ca. 23 Mio. Euro) in das Werk zur Herstellung von Werkzeugmaschinen. Eine entsprechende Vereinbarung hatten Moskaus Vize-Bürgermeisterin für Wirtschaftspolitik, Natalia Sergunina, NSH-Präsident John Oliver Naumann sowie Generaldirektor der OOO NSH Rus, Ildar Kadyrow, bereits im Mai 2017 unterzeichnet (Ostexperte.de berichtete).
Nach Angaben der Sonderwirtschaftszone (SWZ) umfasst das NSH-Werk eine Fläche von 6.700 qm, wovon rund 700 qm auf die Verwaltung entfallen. Die Produktionskapazität soll bis 2022 auf 47 Maschinen erhöht werden. Laut zelenograd.ru will das Unternehmen 150 neue Arbeitsplätze schaffen. Bis 2025 sollen weitere Jobs entstehen. Die Stadt Moskau wolle die Lokalisierung „so angenehm wie möglich machen“, erklärte Natalia Sergunina.
NSH-Chef kritisiert Russland-Sanktionen
SWZ-Chef Alexei Fursin will NSH dabei unterstützen, „schnell auf die Beine“ zu kommen. „Der russische Markt für Maschinenherstellung ist einer der dynamischsten Märkte der Welt“, erklärte er. „Der größte Wettbewerbsvorteil dieses Projekts ist der Mangel an ähnlichen Produkten.“ Als Resident einer SWZ erhält die NSH-Gruppe zahlreiche Vorteile. Die Gesamtkosten könnten bis zu 30 Prozent reduziert werden.
Im letzten Jahr äußerte NSH-Chef Naumann gegenüber MDR: “Der russische Markt hat großes Potenzial. Das dürfen wir nicht der Konkurrenz überlassen.” Zudem äußerte er sich kritisch über die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen. „Die Politik sollte immer danach handeln, was der deutschen Industrie nutzt. Exportbeschränkungen sind schädlich.“