Russische Zentralbank-Chefin im Handelsblatt-Interview

Zentralbank-Chefin Nabiullina: Großteil der Aufräumarbeiten im Bankensektor ist erledigt

Die Chefin der Zentralbank, Elwira Nabiullina, erwartet, dass die Aufräumarbeiten im russischen Bankensektor noch ein oder zwei Jahre andauern. Man habe in vier Jahren bereits fast 350 Lizenzen entzogen – rund einem Drittel der Banken, sagte sie im Interview mit dem Handelsblatt. Man halte den großen Unterschied zwischen realer Inflation (unter 3%) und Leitzins (8,25%) aufrecht, weil die Inflationserwartungen der Bürger deutlich über der realen Inflation lägen, erklärte sie.

Eine Debatte über den hohen Staatsanteil im Bankensektor müsse man bis zur Gesundung des Sektors verschieben: Umfragen zeigten, dass das Vertrauen der Menschen zu einer Bank in Russland hänge davon ab, dass sie staatlich seien. Die Zentralbank plant laut Nabiullina mit anhaltenden Sanktionen. Man erwäge die Möglichkeit einer nationalen Kryptowährung und untersuche mit Akteuren des Finanzmarkts die Technologien.

Quellen: Handelsblatt, Handelsblatt (EN), Vedomosti (RU), Moscow Times (EN)


Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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Quelle: kremlin.ru[/su_spoiler]