Deutsche Pflanzen zieren neuen Park in Moskau

Park Sarjadje: In Moskau blühen deutsche Pflanzen

Die umfangreiche Pflanzenvielfalt im neuen Moskauer Sarjadje-Park stammt ursprünglich aus deutschen Gärtnereien. Doch bereits drei Tage nach Eröffnung wurden viele von ihnen in Mitleidenschaft gezogen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Da die russischen Gärtner nicht genug Wildpflanzen zur Begrünung des Sarjadje-Parks in Moskau zu Verfügung stellen konnten, haben die Organisatoren des Parks auf Versorgung aus Deutschland zurückgegriffen. Zu den Gewächsen zählen unter anderem Birken, Fichten, Kiefern und solche Pflanzen, die in Russland vom Aussterben bedroht sind.

Der Zaryadye-Park in Moskau.
Die zahlreichen Pflanzen im neuen Moskauer Sarjadje-Park stammen aus deutschen Gärtnereien. Doch schon kurz nach Eröffnung wurden viele von ihnen zerstört. Bildquelle: Gennady Grachev, Зарядье, Zuschnitt auf 1040×586, CC BY 2.0

Vier russische Klimazonen im Park repräsentiert

Die Kosten für die Ausstattung des Parks, wozu auch die Auslegung des Untergrunds mitsamt 200 Wurmfamilien zählt, belaufen sich auf 470,5 Millionen Rubel (ca. 6,7 Mio. Euro). Es sollen insgesamt mehr als eine Millionen kurz- und langlebige Pflanzen, 760 mittlere bis größere Bäume und über 7.000 Sträucher im Park angelegt worden sein.

Für die Gestaltung des Parks war ein Wettbewerb ausgerufen worden, den 2013 ein Konsortium aus den US-amerikanischen Architekturbüros Diller Scofidio + Renfro und Hargreaves Associates sowie dem russischen Büro Citymakers gewinnen konnte.

Dem Entwurf zufolge sollten innerhalb des Moskauer Parks vier verschiedene, für Russland charakteristische Klimazonen dargestellt werden. Von den ursprünglichen Sektionen Wald, Tundra, Steppe und Sumpfgebiete wurden die letzten beiden jedoch durch Küstenwald und Teiche ersetzt.

Bereits nach drei Tagen rund 10.000 Pflanzen beschädigt

Drei Tage nach der Eröffnung des Parks hat sich Igor Safiullin, der Leiter der Abteilung für Landschafts- und Naturschutzarbeit im Sarjadje-Park, über geringe Wertschätzung gegenüber des Parkprojekts beschwert. So seien ungefähr 10.000 Pflanzen zertrampelt und Fenster sowie Bodenlampen beschädigt worden. Insbesondere im nördlichen Teil des Parks habe man beinahe 30 Prozent der Begrünung zerstört.

In einzelnen Fällen sollen sogar Pflanzen ausgegraben und gestohlen worden sein, was später jedoch vom Pressedienst des Parks dementiert wurde. Wie Wedomosti feststellt, gebe es zwar keine Beweise für Pflanzendiebe – jedoch gebe es viele Pflanzen im Park, die nicht mehr an ihrem angestammten Platz stehen. Laut des Moskauer Bürgermeisterbüros habe man noch nicht klären können, was mit den Pflanzen geschehen sei.


Quelle des Titelbilds: Mos.ru, Zaryadye10, Size changed to 1040×585 px., CC BY 3.0