Nordkoreanische Sklaven angeblich an Bau von St. Petersburger Arena beteiligt

Nordkoreanische Zwangsarbeiter angeblich an Bau von St. Petersburger Arena beteiligt

Das norwegische Fußballmagazin „Josimar“ hat einen Bericht über sklavenähnliche Zustände bei der Errichtung des neuen Stadions in St. Petersburg veröffentlicht. Der Prunkbau gilt als eines der wichtigsten Projekte für die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Russland.

Nachdem zuletzt bereits Fälle von Korruption und andere Schwierigkeiten bekannt wurden, sorgen die Bauarbeiten in St. Petersburg erneut für negative Schlagzeilen. Mindestens 110 Zwangsarbeiter aus Nordkorea sollen auf der Baustelle des Fußballstadions beschäftigt sein, das bald zur neuen Heimat des russischen Clubs Zenit St. Petersburg werden soll.

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen

Die Arbeiter, welche von den St. Petersburger Unternehmen Seven Suns und Dalpiterstroy beschäftigt werden, seien sieben Tage die Woche für Niedrigstlöhne tätig. So zitiert „Josimar“ einen Manager, der von einem Tageslohn in der Höhe von lediglich neun Euro spricht.

Auch in Sachen Unterbringung sehe es, dem norwegischen Magazin zufolge, alles andere als gut aus. So müssen die Nordkoreaner ihre Freizeit auf einem mit Stacheldraht eingezäunten Areal verbringen und in Schiffscontainern nächtigen. Nicht unweit des Baugeländes sei einer der Arbeiter sogar tot aufgefunden worden.

Arbeiter von nordkoreanischer Regierung entsandt

Die nordkoreanischen Sklaven wurden wohl von der Führung in Pjöngjang entsandt, welche sich wirtschaftlichen Problemen gegenübersieht. Das Land wurde als Folge seines illegalen Nuklearprogramms mit Sanktionen bestraft und versucht nun, entstandene Defizite durch die Entsendung eigener Arbeiter ins Ausland zu kompensieren.

Die Vereinten Nationen schätzt die so für die Regierung entstehenden Einnahmen auf bis zu zwei Milliarden Dollar im Jahr. Trotz der bekannten Umstände wurden in Russland immer wieder nordkoreanische Arbeiter beschäftigt, denen besondere Sorgfalt und Tüchtigkeit nachgesagt werden.

Fußball-Weltmeisterschaft steht vor der Tür

Bereits 11 Jahre dauert der Bau der St. Petersburger Arena an, die den Namen „Krestowski-Stadion“ trägt. Am 17. Juni soll in ihr der Confed-Cup, die Probe zur Weltmeisterschaft, eröffnet werden. Seit Längerem sorgen die schlechten Arbeitsbedingungen im Rahmen sportlicher Großereignisse wie Olympia oder der Fußball-Weltmeisterschaft für Schlagzeilen.

 

Titelbild
RUS-2016-Aerial-SPB-Krestovsky Stadium 01. Andrew Shiva / Wikipedia / CC BY-SA 4.0.  Size changed to 1040x585px. [/su_spoiler]