Tagesübersicht Russlandgeschäft: 12.09.2016

Willkommen zurück zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Montag, den 12. September 2016. Das sind heute unsere Themen für Sie:


Erster Passagierflug am neuen Moskauer Flughafen Schukowskij angekommen

Wie TASS berichtet, ist der erste internationale Flug auf dem vierten Moskauer Flughafen, dem erst im Mai eröffneten Airport Schukowskij gelandet. Der Flug sei aus dem weißrussischen Minsk mit der Airline Belavia angekommen, heißt es. 133 Passagiere seien an Bord der Boing 737-300 gewesen.

Auf dem Rückflug sollen 88 Fluggäste an Bord sein, teilte ein Mitarbeiter des Flughafens mit. Minsk ist bislang das einzige Reiseziel, das man vom neuen Flughafen aus anfliegen kann. Laut der Website von Belavia kostet ein Flug nach Schukowskij nur rund die Hälfte eines Flugs nach Domodedowo.


Ratingagentur Moody’s erwartet für 2017 BIP-Wachstum von 1,5 Prozent

Die internationale Rating-Agentur Moody’s prognostizierte einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in Russland im nächsten Jahr von 1,5 Prozent. In diesem Jahr werde die Wirtschaftsleistung hingegen um ein Prozent zurückgehen, heißt es in dem heute veröffentlichten Bericht.


Russlands Reservefonds könnte im nächsten Jahr ausgeschöpft sein

Der russische Reservefonds könnte im Laufe des nächsten Jahres ausgeschöpft sein und das Budgetdefizit vom nationalen Wohlfahrtsfonds finanziert werden, sagte der stellvertretende russische Finanzminister Alexej Lawrow am Freitag gegenüber Reportern, wie TASS berichtet.

„Der Reservefonds wird, soweit ich mich erinnere, im Laufe des nächsten Jahres aufgebraucht sein“, sagte er und fügte hinzu, dass dann die Finanzierung des Haushaltsdefizits aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds beginnen werde. Auch inländische Anleihen könnten für das durch die nun wohl nicht durchgeführte Baschneft-Privatisierung entstandene Loch füllen.

Alexej Lawrow sagte weiter, dass das Finanzministerium den durchschnittlichen Ölpreis für den Haushaltsentwurf bei 40 Dollar pro Barrel festgelegt habe.

Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass der Reservefonds im August um 18,4 Prozent auf 2,09 Billionen Rubel (32,22 Milliarden Dollar) geschrumpft sei und der Wohlfahrtsfonds um 2,5 Prozent auf 4,7 Billionen Rubel (72,78 Milliarden Dollar).


Lesetipp: Der Fussball rollt – der Rubel nicht

Die NZZ hat sich am Wochenende die Budget-Schwierigkeiten bei der Vorbereitung auf die Fußball-WM 2018 in Russland angesehen. Die Kosten für das St. Petersburger Stadion seien etwa völlig aus dem Ruder gelaufen. Bei den olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi habe man sich das noch leisten können. Nun, in Zeiten eines klammen Haushalts, müsse man masshalten. Die WM könnte deswegen sogar günstiger ausfallen als vor Jahren geplant – auch, weil Infrastrukturprojekte gestrichen werden.

Derzeit seien etwa 620 Milliarden Rubel (9,6 Milliarden US-Dollar) geplant, davon 330 Milliarden Rubel aus dem föderalen Budget. Mitte 2013 waren noch 660 Milliarden veranschlagt gewesen.