Tagesübersicht Russlandgeschäft: 13.07.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Mittwoch, den 13. Juli 2016. Das sind heute unsere Themen für Sie:


Apple will iPhones künftig in Russland reparieren

Als Folge eines Rechtsstreits plant Apple in Russland, Reparatur-Zentren für iPhones einzurichten, berichtete die Wirtschaftszeitung Vedomosti. Bislang tauscht Apple iPhones bei Displayschäden in Russland vollständig aus. Dagegen klagte ein Russe. Nun soll ein entsprechendes Reparatur-Zentrum in Russland entstehen.

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VTB-Bank soll 2016 nicht mehr privatisiert werden

Der erste stellvertretende Premierminister Igor Schuwalow gab nach der erfolgreichen Platzierung von Anleihen des staatlichen Diamantenproduzenten Alrosa bekannt, dass die Regierung 2016 keine Anteile der VTB-Bank (Wneschtorgbank) privatisieren wolle. „Wir haben uns beraten und entschieden, dass jetzt nicht die beste Zeit dafür ist. Wir werden dieses Jahr keine VTB-Anteile anbieten“, sagte Schuwalow laut Interfax.

Weiter sagte er, dass die Regierung für dieses Jahr bereits „genug Verkäufe“ planen. Darunter Bashneft und Rosneft. „Wir müssen schließlich auch etwas für nächstes Jahr übrig lassen“.

Nähere Gründe für die Entscheidung führte er wie die Zeitung Vedomosti am Dienstag berichtete (hier auf Englisch) nicht an.

Ursprünglich sollte Rosimuschtschestwo, die Agentur für die Verwaltung des Staatseigentums, 10,9 Prozent der Anteile der staatlichen Bank in diesem Jahr verkaufen. Im Mai hatte Präsident Putin eine entsprechende Anordnung unterzeichnet, die die Möglichkeit einer Reduzierung des Staatsanteils an VTB vorsieht.

Der VTB-Pressedienst sagte gegenüber Vedomosti, dass nur der Staat als Hauptanteilseigner sagen könne, wann die Privatisierung stattfinde.

Ende Mai hatte sich VTB-Präsident Andrej Kostin geäußert, dass sich der Zeitplan wegen der Sanktionen möglicherweise verschieben könne. „Ich denke, der Herbst ist das früheste Fenster dafür“, sagte er TASS.

Die VTB-Bank ist mit westlichen Sanktionen belegt. Das könnte auch ein Grund für das Zögern sein.


VPN-Dienst verlässt Russland wegen neuem Anti-Terror-Gesetz

Der VPN-Service “Private Internet Access” (PIA) kündigte an, dass es den russischen Markt wegen der neuen umstrittenen Anti-Terror-Gesetze verlassen werde.

PIAs Dienst erlaubt es Nutzern, ihren Online-Datenverkehr zu verschlüssel und regionale Internetbeschränkungen zu umgehen. Das neue „Jarowaja“-Gesetz, das vergangene Woche von Präsident Putin unterzeichnet wurde, sieht vor, dass solche Dienste die Daten der Nutzer auf Anfrage des FSB entschlüsseln. Darüber hinaus werden Kommunikationsunternehmen verpflichtet, die Nutzerdaten mit allen Foto- und Videonachrichten für sechs Monate zu speichern.

Nichtbefolgen kann zu einer Strafe von bis zu einer Million Rubel (15.700 Dollar) führen. „Wir glauben, dass rund um die Umsetzung des neuen Gesetzes einige unserer Server durch die russischen Behörden beschlagnahmt wurden, ohne Benachrichtigung oder Fristen. Nachdem wir das festgestellt haben, haben wir unsere russischen Gateways eingestellt und werden in der Region keine weiteren Geschäfte machen“, teilte das Unternehmen am 11. Juli auf seiner Webpräsenz mit.

Daten der Nutzer seien dabei nicht gefährdet worden.