Tagesübersicht Russlandgeschäft: 08.06.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am heutigen Mittwoch, den 8. Juni 2016. Das sind unsere Themen:


Neuer Weltbank-Bericht senkt 2016-Prognose für Russland

Gestern hat die Weltbank einen neuen Bericht zur Weltwirtschaft veröffentlicht. Für die russische Wirtschaft wird darin folgende Entwicklung prognostiziert:

  • 2016: -1,2 Prozent (-0,5 im Vergleich zum Januar-Bericht)
  • 2017: +1,4 Prozent (+0,1 im Vergleich zum Januar-Bericht)
  • 2018: 1,8 Prozent (+0,3 im Vergleich zum Januar-Bericht)

Wir haben außerdem in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst, was im Bericht zu Russland und der Region Osteuropa/Zentralasien steht. 


Staatsduma beschließt Gesetz, dass Firmen verpflichtet, die Nutznießer eines Unternehmens auf Anfrage der Behörden offenzulegen

Die russische Staatsduma hat am gesterigen Dienstag ein Gesetz beschlossen, das Firmen verpflichtet, die Nutznießer eines Unternehmens auf Anfrage der Behörden offenzulegen.

Damit das Gesetz in Kraft tritt, muss es nun der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnen.

In dem Gesetz ist eine Nutznießer als Individuum definiert, das direkt oder indirekt einen Anteil von mehr als 25 Prozent an einem Unternehmen hält oder als eine Person, die die Handlungen eines Unternehmens kontrollieren kann.

In dem Gesetz heißt es, dass Rechtspersonen verpflichtet sind, die Informationen über jegliche Nutznießer jedes Jahr zu aktualisieren und sie fünf Jahre lang zu speichern.

Werden die Informationen nicht vorgelegt, so könne das zu Strafen zwischen 30.000 und 40.000 Rubel (460 – 615 Dollar) für Individuen und zwischen 100.000 und 500.000 Rubel (1.500 – 7.7000 Dollar) für Unternehmen führen.

Das Gesetz ist Teil der Bemühungen des Landes, die ökonomische Transparenz zu erhöhen und der Verwendung von Offshore-Holdings entgegenzuwirken.

Eine Liste mit Behörden, die das Recht haben, die Informationen einzufordern wird von der Regierung vorbereitet, berichtet TASS.


Naftogaz bittet Gazprom, die Gasversorgung in die Ukraine fortzusetzen

Die staatliche ukrainische Öl- und Gasfirme Naftogaz hat den russischen Energiegiganten Gazprom gebeten, die Gasversorgung der Ukraine fortzusetzen, berichteten am gestrigen Dienstag mehrere russische Nachrichtenagenturen übereinstimmend.

Die Anfrage beziehe sich auf eine neunmonatige Gasversorgung ab der zweiten Hälfte 2016 bis in das erste Quartal 2017, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller.

Am Montag hatte sein ukrainischer Kollege von Naftogaz, Andrej Kobolew gesagt, dass die Ukraine die russischen Gasimporte fortsetze, wenn Gazprom einen besseren Preis anbiete als die europäischen Versorger.

Die Importe aus Russland waren seit Ende 2015 gestoppt. Seitdem hat Kiew Gas aus Europa importiert.