Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am heutigen Dienstag, den 31. Mai 2016. Wir haben heute diese Themen für Sie:
- Vierter Moskauer Flughafen eröffnet,
- Steinmeier wirbt bei Potsdamer Begegnungen für Strategiewechsel gegenüber Russland,
- Heute trifft sich der russische Wirtschaftminister Uljukajew mit deutschen Unternehmen in Stuttgart,
- GTAI: Was beim Holzkauf in Russland zu beachten ist,
- Kurzinfo AHK Russland: Zwingende außergerichtliche Streitbeilegung von Handelsrechtsstreitigkeiten.
Vierter Moskauer Flughafen Schukowskij eröffnet
Gestern hat der russische Premierminister Dmitrij Medwedew den vierten Moskauer Flughafen namens “Schukowskij” im Südosten Moskaus eingeweiht. Ursprünglich war die Eröffnung für den 15. März geplant gewesen.
Mehr dazu lesen in diesem sehr ausführlichen Artikel hier bei uns auf Ostexperte.de.
Steinmeier wirbt bei Potsdamer Begegnungen für Strategiewechsel gegenüber Russland
Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich gestern bei der Eröffnung der Potsdamer Begegnungen für einen Strategiewechsel gegenüber Russland eingesetzt (hier finden Sie ein Transkript der vollständigen Rede auf der Website des Auswärtigen Amts). Der Bundesaußenminister möchte weniger auf Strafsanktionen und mehr auf Dialog setzen. Die Sanktionen sollten gelockert werden, erneuerte er seine Forderung. “Sanktionen sind kein Selbstzweck”, betonte er. Erst recht sollten sie kein Mittel sein, “einen Partner in die Knie zu zwingen”. „Niemand kann ein Interesse daran haben, dass Russland wirtschaftlich völlig ruiniert wird. Das wäre ganz gewiss kein Beitrag für mehr Sicherheit in Europa.“
Gleichzeitig bekräftigte er, das Abkommen von Minsk müsse umgesetzt werden. Hier müsse der Druck aufrecht erhalten werden, weil der Stand der Umsetzung unbefriedigend sei. “Auf intelligente Weise” wolle er, dass die Sanktionen eingesetzt würden.
Mit einem “Alles oder Nichts” käme man nicht zum Ziel. Deshalb habe er bereits vorige Woche vorgeschlagen, Anreize zu setzen: „Bei substanziellen Fortschritten muss auch ein stufenweiser Abbau des Sanktionsinstrumentariums möglich sein.“
Hier soll die OSZE, deren Vorsitz Deutschland dieses Jahr übernommen hat, als Verhandlungsformat zum Einsatz kommen, weil sie „die einzige europäische Institution [sei], in der EU-Länder, östliche Nachbarn der EU und Russland noch gemeinsam vertreten sind“.
Die Potsdamer Begegnungen werden vom Deutsch-Russischen Forum organisiert und sind ein Diskussionsforum, das zum Ziel hat, die kulturelle Verständigung zwischen Deutschland und Russland zu fördern. 2016 finden sie am 30. und 31. Mai statt. Hier finden Sie ein Video der Steinmeier-Rede von Montagabend.
Heute trifft sich der russische Wirtschaftminister Uljukajew mit deutschen Unternehmen in Stuttgart
Am heutigen 31. Mai ist Russland Minister für Wirtschaftsentwicklung, Alexej Uljukajew bei der IHK in Stuttgart. Dort will er für eine engere Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen werben. Dabei würden viele große Unternehmen aus der Region (Baden-Württemberg) dabei sein, sagte eine Sprecherin gegenüber Ostexperte.de. Natürlich auch aus der Automobilindustrie.
Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel auf Ostexperte.de.
GTAI: Was beim Holzkauf in Russland zu beachten ist
Germany Trade and Invest (GTAI) hat in einem Artikel Hinweise dazu veröffentlicht, was beim Rundholzkauf in Russland zu beachten ist. Jeder vierte Baum der Welt wachse in Russland, darunter auch viele hochwertige Holzsorten – ein Paradies für Möbelhersteller und Co.
Man müsse die einschlägigen Holzportale kennen und wissen, welcher Hersteller über Exportquoten verfügt, wird dort etwa geraten. Das sei wichtig, denn ohne Quote seien die Exportzölle auf Rundholz extrem hoch. Sparen lasse sich beim Holzeinkauf in Russland auch, wenn Rundholz leicht verarbeitet ist. Dabei genüge oft das Entrinden. Im Fernen Osten Russlands gelten diese Spielregeln vielfach nicht. Dort betrieben Einheimische und Chinesen Raubbau in großem Stil.
In Russland gebe es insbesondere für unbearbeitetes Holz strenge Ausfuhrregelungen, um die Holzverarbeitung im Inland auszubauen. Auch die Zölle seien so hoch, dass man teilweise den Kaufpreis noch einmal an den Zoll zahle. So lohne sich das kaum. Der Trick: Auf Exporten zurückgreifen, die von russischen Ministerium für Industrie und Handel vergeben werden.
Das Potenzial des russischen Holzexports werde bei weitem nicht ausgeschöpft, stellt GTAI weiter fest. “Das liegt am schlecht ausgebauten Forstwegenetz, an zu wenigen Forstinspektoren, an der relativ niedrigen Verarbeitungstiefe in Russland, an mangelnder Ernte- und Sägewerkstechnik und der damit verbundenen niedrigen Effizienz in der Forstwirtschaft.”
Kurzinfo AHK Russland: Zwingende außergerichtliche Streitbeilegung von Handelsrechtsstreitigkeiten
Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer hat eine wichtige Kurzinformation veröffentlicht. Ab dem morgigen Mittwoch, den 1. Juni treten Änderungen der russischen Wirtschaftsgerichtsprozessordnung in Kraft, die besagen, dass man das Wirtschaftsgericht nur anrufen darf, wenn man den Streit außergerichtlich nicht beilegen konnte.
Hier finden Sie die ausführlichen Hinweise auf der AHK-Website.