Tagesübersicht Russlandgeschäft: 29.02.2016

Krisentreffen mit der russischen Ölwirtschaft, neuer VEB-Vorsitz und Deutsche Schule bleibt exzellent

Wir hoffen, Sie hatten ein erholsames Wochenende. Willkommen zurück zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Montag, den 29.02.2016. Ein besonderes Datum, denn es kommt nur einmal in vier Jahren vor (die MDZ hat einen interessanten Artikel dazu, was das Schaltjahr für viele Russen heißt).

Hier aber nun unsere heutigen Themen:


Putin trifft morgen „Öl-Kapitäne”

Vedomosti berichtet, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin am morgigen 1. März mit wichtigen Personen der russischen Ölbranche treffen wird – mit den „Kapitänen“, wie es das Blatt beschreibt. Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow bestätigte, dass ein Treffen vorbereitet sei, machte aber weder Angaben zum genauen Datum noch zur Agenda. Auch die von Vedomosti angefragten Vertreter der Ölbranche wollten sich dazu nicht äußern. Es werde wohl um die Ölpreise, mögliche Förderungskürzungen, eine mögliche Besteuerung des Sektors sowie das Haushaltsdefizit gehen, vermuten Experten.


Sergej Gorkow wird VEB-Vorsitzender

Noch etwas, das Putin veranlasst hat – allerdings schon am Freitag: Sergej Gorkow wird neuer Vorsitzender der staatlichen Bank für Außenwirtschaft, Wneschekonombank, die unter anderem die Auslandsschulden Russlands verwaltet. Per Verordnung entließ Putin den bisherigen Vorstand Wladimir Dmitrijew, der den Posten seit 12 Jahren bekleidete und ernannte den Neuen (Link zur englischen Meldung auf der Kreml-Website).

Zu den Hintergründen der Dmitrijew-Entlassung hat die NZZ einen ausführlichen Hintergrund.


Rosneft-Privatisierung könnte 6,5 Milliarden Dollar bringen

Der stellvertretende russische Finanzminister Jurij Subarew hat am Freitag bei einer Plenarsitzung der Duma gesagt, dass mit der Privatisierung des staatlichen Mineralölkonzerns Rosneft Staatseinnahmen in Höhe von rund 490 Milliarden Rubel (rund 6,6 Milliarden Dollar) erzielt werden könnten. Dies sei eine der Maßnahmen der Regierung, den Staatshaushalt zu entlasten und die ökonomische Situation im Land zu stabilisieren.

Der Finanzminister Anton Siluanow hatte zuvor mitgeteilt, dass mindestens 500 Milliarden Rubel mit einem Verkauf von 19,5 Prozent der Anteile erzielt werden könnten. „Wir sind bereit und vollziehen die notwendigen Schritte, um 19,5 Prozent der Anteile an Rosneft zu verkaufen. Wir haben hohe Erwartungen“, sagte er.


Russland exportiert mehr schwarzen Kaviar

Russland hat im vergangenen Jahr einen signifikanten Anstieg der Exporte von schwarzem Kavier verzeichnen können, berichtete Interfax am Freitag unter Berufung auf das russische Landwirtschaftsministerium.

Das Exportvolumen sei um das Dreifache von 1,65 auf 4,71 Tonnen (Januar bis November 2014 im Vergleich zu 2015) angestiegen. Die Importe seien dagegen um mehr als die Hälfte auf 3,5 Tonnen gefallen.

Für den Anstieg ist vor allem der für den Export vorteilhafter gewordene Rubelkurs. Auch hat Russland seine Aqua-Kulturen und Produktion der entsprechenden Fischsorten verbessern können.


Russland-Chef von Credit Suisse verlässt das Unternehmen

Steven Hellmann, Russland-Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse hat angekündigt, das Unternehmen zu verlassen. Das Berichtet die NZZ am Sonntag (kostenpflichtig). Der Zeitung liegt eine entsprechende Mail vor, in der es wortkarg heißt: “Heute ist mein letzter Arbeitstag bei der Credit Suisse.” Es folgten zwei Handynummern und eine private E-Mail-Adresse, unter der er erreichbar sein werde. Ein Sprecher der Credit Suisse bestätigte den Abgang und sagte, Hellman werde künftig “andere Interessen ausserhalb der Bank verfolgen”. Welche das sind und wer sein Nachfolger wird, ist noch unklar.

Der Amerikaner Hellmann, der fließend Russisch spricht, hatte große Expansionspläne für Russland. Außerdem warb er in einem Video für Geduld mit Russland. Für den Finanzdienstleister mit Sitz in Zürich bedeute der Weggang “eine Zäsur”, schreibt die Neue Zürcher Zeitung.


Deutsche Schule Moskau behauptet „Exzellenz”-Zertifikat

Die Eltern, die ihre Kinder dorthin schicken wird es freuen: die Deutsche Schule Moskau im Deutschen Dorf darf sich weiterhin „Exzellente Deutsche Auslandsschule“ nennen. Das gab die Schule auf ihrer Website bekannt. 2010 erhielt die Schule das Siegel erstmals und konnte es nun bestätigen. Die dafür erforderliche Bund-Länder-Inspektion wurde vom 22. bis zum 26. Februar durchgeführt.

Von der Schule heißt es dazu: “Wir sind stolz auf das Erreichte, freuen uns im Vergleich zu den letzten Ergebnissen über einzelne Verbesserungen und nehmen Impulse und Anregungen auf, die Schulentwicklung weiter fortzuführen.”

Hier auch der Post der Schule dazu auf Facebook.