Von 4G zu 6G: Herausforderungen für Russland bei neuer Mobilfunktechnologie

Die russische Regierung beabsichtigt, mehr als 30 Milliarden Rubel für ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm zur Einführung der 6G-Mobilfunktechnologie bis 2025 auszugeben, berichtet die Wirtschaftszeitung Kommersant. So könnten die Forschungszentren Skolkovo Institute of Science and Technology (Skoltech) und das Radio Research Institute das Projekt durchführen, das die Entwicklung von Geräteprototypen sowie die Erforschung der elektromagnetischen Verträglichkeit und der Sicherheit der Nutzer umfasst.

Derzeit bauen die meisten russischen Betreiber, ebenso wie ihre ausländischen Kollegen, Netze mit Geräten auf, die den 5G-Standard unterstützen. Kommerzielle 5G-Netze sind in Russland jedoch noch nicht in Betrieb, da die Betreiber keine Frequenzen im Bereich 3,4-3,8 GHz empfangen können. Dieser Bereich, der weltweit für den 5G-Standard ausgewählt wurde, ist in Russland von Geheimdiensten belegt.

Russische Mobilfunkbetreiber würden sich darauf konzentrieren, die bestehenden 4G-Netze zu unterstützen – deren Kapazitäten für die meisten Kunden zufriedenstellend sind – und 5G einzuführen, anstatt die 6G-Entwicklungen vorwegzunehmen, so Brancheninsider in einem Interview mit Kommersant.

Diese Netze sind jedoch von Ausrüstungsengpässen aufgrund der Sanktionen betroffen. Ein Insider räumte ein: die Forschungen zu 6G seien notwendig – doch müsse Russland, bevor es ein erhebliches Budget dafür bereitstelle, festlegen, mit welchen Ländern und Ausrüstungsanbietern es in Bezug auf technische Standards und Ausrüstungen zusammenarbeiten wolle. “Keiner der neuesten Kommunikationsstandards wurde ohne internationale Zusammenarbeit umgesetzt, und je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto schwieriger und teurer wird es”, glaubt der Brancheninsider.

Quelle: Kommersant, East-West Digital News

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