US-Präsident Donald Trump wollte Wolkenkratzer in Moskau-City bauen
Noch vor seiner Wahl zum amerikanischen Präsidenten wollte Donald Trump angeblich einen Wolkenkratzer im modernen Geschäftsviertel Moskau-City bauen. Der Trump-Tower hätte das größte Gebäude in der russischen Hauptstadt werden können. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.
Der am 8. November 2016 zum US-Präsidenten gewählte Geschäftsmann soll die Pläne über einen Trump-Tower in Moskau mit dem Eigentümer der russischen Immobilienfirma Expert, Andrei Rosow, zwischen Ende 2015 und Anfang 2016 besprochen haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte Trump bereits seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl angekündigt.
Dies soll aus Dokumenten des Rechtsanwalts und Trump-Sprechers Michael Cohen hervorgehen, der zuvor Executive Vice-President des Mischkonzerns The Trump Organization war. Im Januar 2016 soll Cohen in dieser Angelegenheit sogar eine E-Mail an die Kreml-Pressestelle mit Verweis auf Putin-Sprecher Dmitri Peskow versandt haben.
Trump-Tower wurde nie gebaut
Nach Angaben von Cohen sei das Projekt aus „einer Vielzahl von geschäftlichen Gründen“ abgeblasen worden. Bei den Plänen habe ihm der in Russland geborene Unternehmensberater Felix Sater zur Seite gestanden. Slater hatte in den 1990er-Jahren Geschäfte mit der russischen Mafia abgewickelt und wurde später Informant des amerikanischen Geheimdienstes FBI.
Slater soll zahlreiche E-Mails an Cohen verfasst haben, in dem er über seine engen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin spricht. Dabei sollte der geplante Bau eines Trump-Towers gegenüber der amerikanischen Öffentlichkeit als Beweis für Trumps Verhandlungsstärke dienen. Dies geht aus einem Bericht der New York Times hervor.
Hier ein Auszug aus einer E-Mail vom 3. November 2015:
“I arranged for Ivanka to sit in Putins [sic] private chair at his desk and office in the Kremlin. I will get Putin on this program and we will get Donald elected. We both know no one else knows how to pull this off without stupidity or greed getting in the way. I know how to play it and we will get this done. Buddy our boy can become President of the USA and we can engineer it. I will get all of Putins team to buy in on this, I will.”
Für die Finanzierung hätte die russische VTB-Bank einspringen sollen, die von den im Zuge der Ukraine-Krise verhängten US-Sanktionen gegen Russland betroffen ist. 2015 soll Trumps Firma sogar eine Absichtserklärung für den Bau des Wolkenkratzers unterzeichnet haben. Allerdings seien laut Medienberichten weder Grundstück noch Genehmigung vorhanden gewesen.
Ende Januar, kurz vor den Vorwahlen der Republikaner, sei das Projekt aufgegeben worden. Der Vorfall könnte als Beweismittel für die Grand Jury um den Sonderermittler Robert S. Mueller dienen, der den russischen Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 untersucht.