Theresa May erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland
Die britische Premieministerin Theresa May hat schwere Vorwürfe gegen die russische Regierung erhoben. Unter anderem wirft sie Russland Wahleinmischung und Cyberspionage vor. Das berichtet BBC.
Bei einem Bankett am Montag in London hat die britische Premierministerin Putins Regierung vorgeworfen, „freie Gesellschaften zu untergraben“. Mit Falschmeldungen versuche Russland, „Zwietracht im Westen zu säen“, erklärte Theresa May.
Moskau habe wiederholt den Luftraum mehrerer europäischer Länder verletzt und Kampagnen zur Cyberspionage betrieben. So habe sich Russland in Wahlen eingemischt und ausländische Behörden wie das dänische Verteidigungsministerium und den deutschen Bundestag gehackt.
In einer „einfachen Nachricht“ an Russland habe May unterstrichen: „Wir wissen, was sie tun, und sie werden damit nicht erfolgreich sein.“ Denn Moskau würde die Widerstandsfähigkeit der Demokratien, die fortwährende Anziehungskraft freier Gesellschaften und das Bekenntnis westlicher Staaten zu ihren Bündnissen unterschätzen.
Spielregeln des Westens
Russland könne ein wertvoller Partner des Westens sein, aber nur wenn das Land sich an die Spielregeln halte. Die russische Regierung müsse einen anderen Weg einschlagen. Solange dies jedoch nicht geschehe, „werden wir weiter zusammenhalten, um unsere Interessen und die internationale Ordnung zu verteidigen”, sagte May. Die britische Regierung sei dennoch nicht auf ständige Konfrontation mit Russland aus.
Wenn Großbritannien die EU verlässt, bleibe es absolut der NATO und einem Brexit-Deal verbunden, der „unsere liberalen Werte stärkt”. May fügte hinzu, dass eine starke wirtschaftliche Partnerschaft zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU ein Bollwerk gegen russisches Vorgehen in Europa sein könne.
Boris Johnson bald in Moskau zu Besuch
Der britische Außenminister Boris Johnson wird im Dezember nach Russland reisen. May wolle dem Kreml verständlich machen, dass Johnson mit der klaren Ansage nach Moskau reise, dass destabilisierende Handlungen nicht länger toleriert würden.
Die Entscheidung, Johnson nach Moskau zu entsenden, ist jedoch im Zusammenhang mit jüngsten Annäherungsversuchen Großbritanniens zu sehen, um die beschädigten Beziehungen nach Russland zu verbessern (Ostexperte.de berichtete).
Der britische Außenminister selbst hatte vor wenigen Wochen noch erklärt, dass eine russische Einmischung in der vergangenen Parlamentswahl Großbritanniens oder in der Brexit-Abstimmung von 2016 nicht nachzuweisen sei.
Quelle: kremlin.ru[/su_spoiler]