Tagesübersicht Russlandgeschäft: 09.08.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 9. August 2016. Das sind heute unsere Themen für Sie:


Russische Antimonopolbehörde ermittelt wegen Preisabsprachen gegen Apple

Wie die Pressestelle der russischen Antimonopolbehörde gestern Abend mitteilte, beobachte man Anzeichen eine Preiskoordinierung Apples in Russland bei den iPhone-Verkäufern.

Die Behörde habe die Ermittlungen aufgenommen, nachdem sich ein Bürger beschwert hatte, dass die Preise für das Apple iPhone 6s und iPhone 6s Plus bei den 16 großen russischen Händlern gleich seien, heißt es in der Mitteilung. Die Geräte waren im Oktober 2015 auf den Markt gekommen.

Die vorläufigen Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Preise bei der Mehrheit der Händler fixiert und für einen bestimmen Zeitraum beibehalten wurden. Außerdem habe man auch Ähnlichkeiten bei den Preisen der Händler bei anderen iPhone-Modelle festgestellt.

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Russische Zentralbank: Rezession ist vorbei

Die russische Zentralbank schätzt einem aktuellen Bulletin (August 2016), dass die Rezession in Russland vorbei ist. Die Experten der Abteilung für Forschung und Prognosen teilte mit, dass die BIP-Schätzung darauf hindeutete, dass man die Rezession hinter sich gelassen habe. Nun erwarte man ein langsames Wirtschaftswachstum.

Das BIP-Wachstum im dritten Quartal 2016 wird nun auf 0,4 Prozent geschätzt (in der Juni-Prognose noch 0,2 Prozent). Im vierten Quartal soll das Wachstum dann 0,5 Prozent betragen (zuvor: 0,4-0,5 Prozent).


Russlands Energieminister: Verhandlungen über Einfrieren der Ölproduktion nicht nötig

Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte am gestrigen Montag laut Bloomberg, dass momentan keine weiteren Verhandlungen über ein Einfrieren der Ölproduktion nötig seien.

Er hielt diese Möglichkeit für die Zukunft allerdings offen. Die Preise seien derzeit noch mehr oder weniger auf einem „normalen Level“. „Wenn die Preise fallen, dann wird dafür sehr wahrscheinlich die Notwendigkeit bestehen“.

Im April hatten sich fast alle großen Ölexporteure in Doha getroffen, um über das Einfrieren der Ölproduktion zu verhandeln. Allerdings war das gescheitert.


Russischer Automarkt im Juli um 16,6 Prozent zurückgegangen

Im Juli sind die Verkäufe von Neuwagen in Russland erneut um 16,6 Prozent zurückgegangen. Die Verkäufe im Sommermonat beliefen sich auf 109.410 Autos – das sind 21.742 weniger als noch ein Jahr zuvor, gab das Automobil-Hersteller-Komitee der Association of European Businesses (AEB) am gestrigen 9. August 2016 bekannt.

Im Zeitraum von Januar bis Juli 2016 wurden in Russland 781.605 neue PKW und leichte Nutzfahrzeuge verkauft. Das sind 14,4 Prozent weniger als im Vorjahr (913.583).

Der Vorsitzende des Komitees, Jörg Schreiber, kommentierte diese Daten: Der Markt sei bei weitem noch nicht in der Verfassung das schwache Level des vergangenen Jahres auch nur zu konsolidieren. Wann das Potenzial der aufgeschobenen Kaufentscheidungen endlich genutzt werden könne, bleibe unklar.


Heute treffen sich Putin und Erdogan in St. Petersburg

Heute reist der türkische Präsidenten Recep Erdogan zu seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin nach St. Petersburg.

“Bei den Gesprächen mit meinem Freund Wladimir wird eine neue Seite in den beiderseitigen Beziehungen aufgeschlagen”, kündigte Erdogan vor seinem ersten Auslandsbesuch nach dem Putschversuch in der Türkei an.

Die Beziehung zwischen beiden Ländern war im Juni durch ein Entschuldigungsschreiben Erdogans wiederbelebt worden. Seit dem Abschuss eines russischen Militärfliegers durch die Türkei im Herbst waren die Beziehungen auf Eis gelegt worden.

Infolge der Entschuldigung hob die russische Regierung bereits den wegen des Abschusses verhängten Einfuhrstopp für türkische Lebensmittel auf und lässt wieder Pauschalreisen in die Türkei zu. Nun soll auch das Projekt Turkish Stream wiederbelebt werden. Die Pipeline durch das Schwarze Meer soll russisches Gas in die Türkei und weiter nach Südeuropa transportieren. Auch der geplante Bau eines Atomkraftwerks in der Türkei durch Russland könnte wiederaufgenommen werden.