Lesen Sie hier die Ostexperte.de-Tagesübersicht zum Russlandgeschäft von Mittwoch, dem 4.11.2015, einem Feiertag in Russland:
- Auchan darf in Moskau nur noch Verpacktes verkaufen,
- Sharing Economy boomt in Russland,
- Auszeichnung für WLAN in der Moskauer Metro,
- Russischer Rechnungshof befürchtet Engpass bei Fleisch- und Milchprodukten.
Auchan darf in Moskau nur noch Verpacktes verkaufen
Einige Auchan-Filialen in Moskau dürfen vorerst nur noch verpackte Waren verkaufen. Die russische Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor hat vor einem Moskauer Schiedsgericht Anfang November durchgesetzt, dass in fünf Moskauer Filialen der französischen Supermarktkette vorerst keine losen und unverpackten Lebensmittel mehr verkauft werden dürfen. Das berichten verschieden russische Medien. Dazu zählen etwa: Tee, gefrorene Garnelen, Teigtaschen, gemischtes Gemüse, halbverarbeitetes Fleisch und Gemüse sowie Kekse, Süßigkeiten, Nüsse und Getrocknetes.
Zuvor hatte das Gericht festgestellt, dass 14 Proben aus einer Auchan-Filiale nicht den russischen Hygienestandards entsprächen und das Unternehmen mit 88 Filialen in Russland zu einer Strafe von einer Million Rubel (ca.15.000 Euro) verurteilt. Die angeblichen Vergehen seien aber nicht klar spezifiziert worden, kritisiert Auchan. Man wolle gegen das Urteil vorgehen.
Wie ausländische Unternehmen sich gegen Rospotrebnadsor wehren, lesen Sie in diesem Ostexperte.de-Artikel.
Sharing Economy wächst in Russland
Airbnb wächst in Russland. Einem Bericht von Bloomberg zufolge befindet sich Moskau mittlerweile unter den Top 10 der Reiseziele des Online-Anbieters zur Buchung und Vermietung von Unterkünften. Russen vermieteten mit dem Rubelverfall zunehmend Zimmer, um sich so etwas hinzuzuverdienen, heißt es in dem Artikel. Im Vorjahr lagen in Moskau bei dem Start-Up aus San Francisco noch gesamte Wohnungen vorne.
Bloomberg macht einen Anstieg der sogenannten „Sharing Economy“ insgesamt aus. Auch die französische Plattform für Mitfahrgelegenheiten Blablacar verzeichne etwa als günstigere Alternative zu anderen Verkehrsmitteln in Russland Zuwachs. Ostexperte.de berichtete kürzlich auch über das Phänomen des Carsharing in Moskau.
WiFi in der Moskauer Metro ausgezeichnet
Das WLAN in den Zügen der Moskauer Metro wurde ausgezeichnet. Der Betreiber des Metro-Internets, Maxima Telekom, erhielt den WBA WiFi Industry Award 2015 für die “beste WiFi-Installation in einer Stadt oder einem öffentlichen Raum“. Das Projekt des kostenlosen Netzes in den Metro-Zügen sei „weltweit einzigartig“, sagen die Metro-Betreiber.
Das werbefinanzierte WiFi in den Zügen mit Geschwindigkeiten von 100 MBit/Sekunde wird derzeit auch an vier Stationen getestet. 70 Terrabyte Daten fließen nach Angaben von Maxima Telekom täglich durch die 5400 Züge der Moskauer Metro. Dass das für den Betreiber durchaus ein gutes Geschäft ist, lesen Sie hier.
Russischer Rechnungshof befürchtet Engpass bei Fleisch- und Milchprodukten
Der russische Rechnungshof befürchtet, dass es im nächsten Jahr einen Mangel an Fleisch- und Milchprodukten geben könnte, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Novosti. Das könne das Resultat der russischen Gegensanktionen im Lebensmittelbereich sein. Es bestehe das Risiko, dass die verbotenen Produkte nicht vollständig durch heimische Produkte ersetzt werden könne, heißt es in einem Bericht der Behörde. Besonders kritisch sei dabei die Verwendung ausländischer Rohmaterialien bei der Lebensmittelproduktion.
Die Nachfrage nach inländischen Produkten könnte zudem fallen, weil hochqualitative ausländische Produkte nicht mehr verfügbar sein und sich die Kunden nicht mit russischen Erzeugnissen geringerer Qualität zufrieden gäben.
Der Rechnungshof hat außerdem den geplanten Haushalt für das Jahr 2016 deutlich kritisiert. Lesen Sie dazu diesen ausführlichen Artikel auf DRWN.de.
Wir hoffen, Ihnen gefällt unsere Tagesübersicht Russlandgeschäft und freuen uns auf Anregungen und Feedback unten in den Kommentaren oder per Mail.