Wie die neue deutsche Wettlizenz russische Anbieter beeinflusst
Seit der Jahrtausendwende, als das Internet seinen Siegeszug begann, boomen Online-Sportwetten. Auch in Russland. Doch die russischen Wettanbieter versuchen, nicht nur in ihrer Heimat Fuß zu fassen. Vielmehr geht es darum, internationale Märkte zu erschließen. Auch das sport- und fußballbegeisterte Deutschland ist ein Ziel. Doch im Land des viermaligen Fußballweltmeisters herrschen seit neuestem in der Wettbranche neue Regularien. Wie können sich russische Wettanbieter darauf einstellen?
Sportwetten fanden in Deutschland jahrelang in einer rechtlichen Grauzone statt, auch weil der Staat sein Glücksspielmonopol aufrechterhalten wollte und privaten Wettanbietern hohe Hürden in den Weg stellte.
Diese Zeiten sind, auch wegen Einsprüchen der EU, vorbei. Schon 2012 wurde ein Glücksspielstaatsvertrag erarbeitet, der unter anderem eine Wettsteuer beinhaltete.
Am 1. Juli 2021 tritt nun ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der deutsche Wettlizenzen für Buchmacher, die Sportwetten in Deutschland anbieten wollen, vorsieht. Seit Oktober 2020 galt hier eine Übergangsregelung, aber erste deutsche Lizenzen sind schon verteilt worden. Weitere könnten folgen.
Was müssen russische Wettanbieter beachten?
Vorerst hat kein russischer Wettanbieter eine deutsche Wettlizenz erhalten. Das ist aber keine endgültige Entscheidung, doch um solch eine Lizenz zu bekommen, haben die Wettanbieter einige Vorgaben zu erfüllen.
Wie in Russland müssen offizielle Sportwettenanbieter nun einen Nachweis über genügend Eigenkapital und liquide Mittel erbringen. Das dürfte für 22bet kein Problem sein. Das 2017 gegründete Unternehmen gehört zu den besten Wettanbietern.
Doch um sich auf dem deutschen Markt mit seinem Wettgesetz zu behaupten, braucht es mehr. So muss zum Beispiel das Wettangebot angepasst werden. Bei Live-Wetten etwa gibt es künftig in Deutschland wohl Einschränkungen. Auch Wetten auf eSports-Events werden wahrscheinlich der Vergangenheit angehören und auch einige Sportarten könnten wegfallen.
Zudem wird es monatliche Einzahlungslimits geben. Spielerschutz wird im neuen Glücksspielstaatsvertrag großgeschrieben. Hier gilt es für russische Wettanbieter, Transparenz zu zeigen. Dass nur seriöse Wettanbieter auf den deutschen Markt vordringen können, versteht sich dabei von selbst.
Das Generieren von Neukunden
Im deutschsprachigen Raum gibt es ein paar Big Player, die uneingeschränkte Marktführer sind. Und das seit vielen Jahren. Tipico und Bwin gehören zum Beispiel dazu. Das wird sich auch in naher Zukunft kaum ändern und für andere Wettanbieter erschwert die Neukundensuche die Tatsache, dass Tipster in Deutschland ab dem 1. Juli nur noch bei einem Buchmacher wetten dürfen. Mehrfache Registrierungen gehören dann der Vergangenheit an.
Deshalb müssen auch russische Wettanbieter potenzielle Kunden mit attraktiven Willkommensangeboten überzeugen. Ein guter Neukundenbonus gehört dazu. Aber auch das Anbieten einer eigenen App, ein deutschsprachiger Kundendienst und ein überzeugendes Wettprogramm mit hervorragendem Service sind elementar wichtig.
Man darf gespannt sein, welche russischen Wettanbieter sich zukünftig auf dem deutschen Sportwettenmarkt etablieren können.