Selgros plant Beteiligung an Global Foods

Deutscher Großhändler plant Beteiligung an Global Foods

Das deutsche Selbstbedienungs-Großhandelsunternehmen SELGROS plant eine Beteiligung am russischen Restaurant-Zulieferer Global Foods. Dies berichtet Wedomosti.

Global Foods gilt als russischer Marktführer bei der Zulieferung an Restaurants, Hotels und Cafés. Offenbar erwägt das deutsche Unternehmen Selgros mit Sitz in Riedstadt (Hessen), eine Beteiligung an Global Foods zu erwerben. Der schweizerische Mutterkonzern Transgourmet Holding AG soll einen entsprechenden Antrag beim Föderalen Antimonopoldienst (FAS) eingereicht haben, erklärte der Generaldirektor von Selgros Cash & Carry Russia, Michael Zipfel.

Die Transgourmet Holding AG mit Sitz in Basel gilt nach dem deutschen Unternehmen Metro Cash & Carry als zweitgrößtes Großhandelsunternehmen in Europa. Die Aktiengesellschaft wurde 2008 von den Handelsgruppen Rewe (Deutschland) und Coop (Schweiz) als Joint-Venture gegründet, gehört seit Januar 2011 aber vollständig zu Coop. Der Gesamtumsatz der Coop-Gruppe betrug im Jahre 2016 laut Eigenangaben rund 28,3 Milliarden CHF (ca. 25,41 Milliarden Euro).

Cash & Carry-Märkte in Russland

Das russische Unternehmen Global Foods befindet sich laut einem staatlichen Register für juristische Personen im Besitz von Andrei Chartli (42,75%), Natalia und Igor Bojko (9,5 bzw. 5%) und dem Miteigentümer der Steakrestaurant-Kette Torro Grill, Anton Ljalin (42,75%). Ljalin bestätigte den Antrag an den Antimonopoldienst, gab jedoch keine weitere Auskunft. Die Höhe der geplanten Beteiligung sei noch nicht bekannt, erklärte Michael Zipfel gegenüber Wedomosti.

Laut Wedomosti betreibt Global Foods Logistik-Zentren in Moskau, Jekaterinburg, Krasnodar und Jalta. Wie aus der Webpräsenz von Selgros Russia hervorgeht, gibt es zwischen den Unternehmen bereits eine Kooperation für Lebensmittel-Lieferungen. Nach dem Geschäftsführer von Infoline-Analytics, Michail Burmistrow, sei der Kauf von Restaurant-Produkten in Cash & Carry-Märkten wegen der ungünstigen Marktsituation für Gastronomen bislang unbeliebt gewesen.

Marktsituation in Russland

In Russland gebe es kaum einen Unterschied zwischen Groß- und Einzelhandel, so Burmistrow gegenüber Wedomosti. „Die Preise sind nicht günstiger. Außerdem muss der Gastronom alleine kommen. Das ist unrentabel und lästig. Deshalb nehmen Restaurants die Dienstleistungen professioneller Lieferanten in Anspruch.“ Gleichzeitig steige der Wettbewerb im HoReCa-Sektor. Vor allem bei russischen Restaurants sei die Nachfrage nach Zulieferungen gestiegen.

 

Titelbild
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