Dating-App Mamba soll russische Wahlbeteiligung steigern
Für die Regionalwahlen am 10. September 2017 will die russische Regierung zu ungewöhnlichen Mitteln greifen. Zur Steigerung der Wahlbeteiligung soll die russische Dating-Software Mamba zum Einsatz kommen. Darüber berichtet der TV-Kanal Doschd.
„Willst Du mit ihr/ihm zur Wahl gehen?“, fragt die Dating-App Mamba beim Betrachten eines Nutzerprofils. Wer die Frage mit „Ja“ beantwortet, darf im Chat Kontakt zum bzw. zur Begehrten aufnehmen. Mit der Marketing-Kampagne will der Kreml nicht Liebe mit Politik vereinen – sondern junge Wähler zu den Wahlen am 10. September in 16 russischen Regionen locken.
Die Dating-App ist ein Produkt des russischen Unternehmens Wamba, das über eine Offshore-Gesellschaft in Zypern zu 31% der Mail.Ru Group gehört. Die restlichen Anteile werden von der russischen Investment-Gruppe Finam Global gehalten. Laut Generaldirektor Andrei Bronezki habe die russische Regierung dazu „geraten“, die Funktion in die Software zu implementieren.
Ob die Empfehlung von der Präsidialverwaltung oder der Wahlkommission stammte, ließ Bronezki unbeantwortet. Wie zwei anonyme Quellen gegenüber Doschd berichten, ist die Kampagne Teil einer groß angelegten Strategie zur Erhöhung der Wahlbeteiligung. Falls sie erfolgreich ist, soll eine Wiederholung bei der Präsidentschaftswahl im März 2018 folgen.