Mit Pelmeni gegen Vorurteile – das Red Square Festival
Am 12. Mai 2018 veranstaltet ein bunt gemixtes Team von Aktivisten über Künstler bis hin zu Pädagogen und motivierten Freiwilligen das Red Square Festival in Berlin. Im Fokus des Festivals stehen die osteuropäische politische Situation, Kultur und Küche. Das Ziel besteht darin, den Dialog zwischen den kreativen Köpfen aus ganz Europa zu ermöglichen.
Die Veranstalter sind überzeugt, dass die politischen Herausforderungen neue Ansätze benötigen. Wenn Politik allein nicht weiterhilft, dann kann Zivilgesellschaft und Kultur eine wichtige Rolle übernehmen. Dazu will das Red Square Festival mit einer neuen Betrachtung zur kreativen Lösungsfindung beitragen. Daher werden im Rahmen der Veranstaltung aktuelle politische Herausforderungen in Europa jenseits nationaler und kultureller Grenzen betrachtet.
Dekabristen – Antwort auf die Massenmedien
Einer der Mitveranstalter ist Sergej Medwedew, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der unabhängigen Plattform Dekabristen e.V.. Er wurde in Russland geboren und hat in Berlin Politikwissenschaften studiert. Seit seiner Studienzeit engagiert sich Sergej bei zahlreichen Projekten. Er war bei mehreren politischen Stiftungen tätig und treibt seitdem den Diskurs zum politischen Geschehen voran. Gemeinsam mit einem Team aus unabhängigen Innovatoren, Aktivisten, Künstlern, Musikern, Pädagogen, Designern und kreativen Menschen hat er den Entschluss gefasst, ein neues Format ins Leben zu rufen:
„Wir wollen nicht den Weg der Medien oder politischen Stiftungen einschlagen und uns ausschließlich mit der Geopolitik und Beziehung zwischen Berlin und Moskau beschäftigen. Uns ist ein cross-disziplinärer Dialog wichtig – wo Osteuropa-Experten und Akteuere aus der Zivilgesellschft auf die Künstlerszene in den Diskussionen, Workshops und Performance treffen. Wir sind sicher, dass die Verbindung von Kunst, Gesellschaft und Politik zur Wertevermittlung beiträgt und zur Zusammenarbeit führen wird. Bereits jetzt bei den Vorbereitungen merken wir, dass Experten Regisseure kennenlernen, Künstler mit innovativen Menschen zusammenkommen und das Theater mit dem Business gemeinsame Ideen diskutieren.“
Das Potenzial der Kultur
Im Rahmen des Programms sind mehrere Diskussionen zur politischen Bildung geplant. Russischsprachige Experten kommen zusammen und tauschen sich über politische Themen aus. Es wird diskutiert, wie Geschichte und Kultur heutzutage das gesellschaftliche Denken beeinflussen. Aber auch Themen wie Populismus und Nationalismus in Osteuropa und Deutschland kommen nicht zu kurz.
Der Schwerpunkt des Programms betrifft jedoch die künstlerische Auseinandersetzung mit den Problematiken der Politik. Jeder soll dabei auf seine Kosten kommen: Musiker auf der Bühne, Künstler vor der Leinwand und selbstverständlich die Besucher. Passend zur Mittagszeit können dann alle Interessierten lernen, wie man richtig Pelmeni kocht – eine perfekte Möglichkeit, um fernab des politischen Geschehens die Rolle und das Potenzial der Kultur zu erkennen.
Schriftsteller Wladimir Kaminer
Die Teammitglieder hinter dem Red Square Festival kommen aus unterschiedlichen Bereichen, doch sie haben zwei Dinge gemeinsam – die Herkunft und ein tiefes Interesse am Dialog zwischen Ost und West. Noch während der Studienzeit hat sich ein kleines Team aus verschiedenen Studienbereichen zusammengetan, das sich für politische Themen engagiert. Daraus ist eine Vereinigung von russischsprachigen Aktivisten Namens Dekabristen e.V. entstanden.
Das Hauptziel war und ist die Entwicklung neuer Beziehungen zwischen Deutschland und Russland, aber auch allgemein in Europa. Die Problematik der Politik in der Gesellschaft diskutieren, um neue Synergien zu schaffen.
Der bekannte russisch-deutsche Schriftsteller und Kolumnist Wladimir Kaminer ist seit den Anfängen der Veranstaltung mit dabei. Er hat den Sinn hinter solcher Veranstaltungen auf den Punkt gebracht: „Das Festival will auf die kulturellen Gemeinsamkeiten hinweisen, die viel größer und wichtiger als die Unterschiede sind.“