Modernisierung durch Forschung – Die Analitika Expo 2013 in Moskau setzt Impulse zur Erneuerung der Schlüsselforschung in Russland

Während russische Energiekonzerne bei ihrem Wachstum immer neue Superlative erreichen, haben es Unternehmen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung in Russland nach wie vor schwer, Fuß zu fassen und technologisch an internationale Standards anzuschließen.

Um russischen Firmen den Zugang zu moderner Forschungstechnologie zu erleichtern, findet in Moskau seit über 10 Jahren die internationale Fachausstellung Analitika Expo statt, auf der dem russischen Fachpublikum jährlich die neuesten Entwicklungen auf den Gebieten der Labortechnik, der chemischen Analyse und Diagnostik vorgestellt werden.

Die 11. Analitika Expo fand dieses Jahr vom 16. bis 19. April, zeitgleich mit der 8. internationalen Messe für Vakuumtechnologie „Vakuum Tech Expo“, im Kongress- und Ausstellungszentrum Sokolniki Moskau statt.

Vertreten waren über 250 Unternehmen aus dem In- und Ausland. Gegenüber 198 Ausstellern im Jahr 2010, ist die Teilnehmerzahl der Analitika damit in den vergangenen Jahren kontinuierlich um mehr als ein Viertel gestiegen. Dies hat der Messe den Ruf der führenden Fachausstellung für Analyse- und Laborausstattung in Russland zu sein, eingebracht.

Marina Mukhina von Analytik Jena
Marina Mukhina von Analytik Jena

„Die Analitika ist eine Imagemesse und sie ist die wichtigste Messe auf dem Gebiet der Forschungstechnologie“ bestätigte uns Marina Mukhina, Regional Manager bei der Analytik Jena AG.

Das Auftragsvolumen der Branche, das aus Russland bei deutschen Herstellern eingehe, reiche in den meisten Fällen zwar noch nicht aus, um eine Tochtergesellschaft oder Produktion in Russland aufzubauen.

Deshalb verkaufen die deutschen Aussteller, mit denen wir auf der Analitika sprachen, ihre Produkte in Russland überwiegend mit Hilfe von Vertriebspartnern vor Ort. Dennoch zeichneten sich auf dem russischen Markt bereits heute große Chancen für ausländische Hersteller von Analyse- und Forschungstechnik ab.

Die positiven Perspektiven ergäben sich aus der einsetzenden Erneuerung öffentlicher Forschungseinrichtungen sowie von Schlüsselzweigen der Wirtschaft. Die Analitika präsentierte dazu ein breites Spektrum an technischem Equipment, um Spitzenforschung in den Bereichen chemische Industrie, Energie, Anlagenbau, Biologie und Medizin zu ermöglichen.

Vorgestellt wurden unter anderem moderne Laborreaktoren, Zentrifugen, Atomspektrometer, Detektoren sowie hunderte weiterer Laboranlagen. Dieses große Angebot an führender Technik begeistere den russischen Kunden und rege zu Investitionen in neue Technologie an, wie wir erfuhren.

„Wenn den Kunden in Russland etwas gefällt, dann wollen sie es haben und sie sind auch bereit, viel Geld dafür auszugeben. Noch nie hat mich hier Einer nach einer Referenz gefragt, im Gegenteil – die russischen Abnehmer wollen möglichst die Ersten sein, die ein Produkt ausprobieren“, erläuterte ein Aussteller.

Dr. Martin Greber (rechts) von Perkin Elmer
Dr. Martin Greber (rechts) von Perkin Elmer

„Russland ist ein Markt mit gewaltigem Wachstumspotenzial. Auch für die Zukunft haben wir große Erwartungen“, teilte uns Dr. Martin Greber mit, General Manager Central Europe beim Labordienstleister PerkinElmer.

Das enorme Potential Russlands im Bereich der Forschungstechnik lasse sich schon an der großen Zahl der Hersteller ableiten, die auf der Analitika vertreten sind, so Johann Löchel von der Köttermann GmbH & Co. KG, einem Anbieter für Systemlabormöbel aus dem Raum Hannover.

Problematisch in Russland sei hingegen die mangelnde Rechtsdurchsetzung im Bereich der Sicherheitsstandards, erklärte uns Boris Koslov, International Business Director bei B-Safety, einem Anbieter von Sicherheitstechnologie aus Hamburg.

Boris Koslov von B-Safety
Boris Koslov von B-Safety

„Bei der Einrichtung von Anlagen in Russland werden geltende Sicherheitsbestimmungen oft nicht eingehalten, weshalb viele unserer Technologien gar nicht erst zum Einsatz gebracht werden“, so Koslov.

Joerg Schrader, Sensoquest
Joerg Schrader, Sensoquest

Die Organisation und Qualität der Analitika Expo 2013 selbst, hat von den befragten deutschen Teilnehmern durchweg gute Beurteilungen erhalten. „Wir waren angenehm überrascht, wie gut alles vorbereitet war“, meinte Jörg Schrader, Geschäftsführer der Sensoquest aus Göttingen.

„Die Analitika wächst, die Kundenkontakte werden interessanter und zielgerichteter“, hörten wir von Dr. Torsten Hübner, Sales Manager bei der Sympatec GmbH.

Dr. Torsten Hübner (links) und Dmitri Tausenev, Sympatec GmbH
Dr. Torsten Hübner (links) und Dmitri Tausenev, Sympatec GmbH

Auch im kommenden Jahr möchten die meisten der von uns befragten Firmen daher wieder dabei sein.

„Unser Geschäft in Russland läuft gut – deutsche Produkte werden dank ihrer hohen Qualität und Zuverlässigkeit geschätzt – aber man muss laufend präsent sein“, kommentierte Irina Galuschko vom Laborausrüster Merck Millipore, die regelmäßige Beteiligung ihrer Firma an der Analitika Expo.

Irina Galuschko von Merck Millipore
Irina Galuschko von Merck Millipore

Zum erfolgreichen Ausbau des Russlandgeschäfts, der Gewinnung neuer Kunden auf dem russischen Markt und der Erweiterung des Händlernetzes im Bereich Labor- und Analysegeräte, erscheint die Teilnahme an der Analitika der Mehrheit der befragten deutschen Aussteller, als alternativlos.

Autoren: Anton Schneider und Philipp Rowe | RUFIL CONSULTING/ Buchhaltung und Geschäftsaufbau in Russland, für Ostexperte – Business in Russland | Expertentipps für Ihr Russlandgeschäft.

 

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